von Annie Ernaux
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Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux begibt sich in Der Platz in eine literarische Auseinandersetzung mit der Beziehung zu ihrem verstorbenen Vater und ihren Herkunftsverhältnissen. Bereits 1983 – lange bevor Didier Eribon mit seinem Bestseller Rückkehr nach Reims autobiografische Erzählung mit soziologischer Analyse verschränkt – untersucht Annie Ernaux in einer leisen und zärtlichen Selbstbetrachtung die Herausforderungen und Verluste, die mit einem sozialen Aufstieg aus der Arbeiterklasse verbunden sind. Was musste geopfert werden, damit sie, als erste in der Familie, studieren konnte? Was muss zurückgelassen werden, um den Erwartungen, die mit dieser Chance verbunden sind, gerecht zu werden? Und was muss neu erlernt werden, um sich in den Regeln des Bürgertums zurecht zu finden?
Julia Wissert geht diesen Fragen zusammen mit dem Ensemble nach und wird sich in einer theatralen Recherche mit den Themen Herkunft und Klasse auseinandersetzen.
Aufführungsrechte Deutsche Übersetzung: Suhrkamp, Berlin
Aufführungsrechte Original: Gallimard, Paris
Weitere Termine folgen.
Mit
Mervan Ürkmez,
Raphael Westermeier,
Linda Elsner,
Lola Fuchs,
Antje Prust,
Marlena Keil,
houaïda
Regie
Julia Wissert
Bühne
För Künkel
Kostüm
Mascha Mihoa Bischoff
Musik
houaïda
Dramaturgie
Hannah Saar
Licht
Henning Streck
Ton
Christoph Waßenberg
Regieassistenz
Ruven Bircks
Bühnenbildassistenz
Elizaweta Veprinskaja
Kostümbildassistenz
Meike Kurella
Inspizienz
Tilla Wienand
Soufflage
Ruth Ziegler
„Einen der Romane von Annie Ernaux für die Bühne zu adaptieren ist ohne Frage ein Wagnis. Schließlich haben die Texte der Französin nichts Dramatisches an sich. Ihre nüchterne Sprache lässt sich kaum in Dialoge verwandeln und widersetzt sich der Auflösung in Spielsituationen. Dennoch haben Julia Wissert und ihr Ensemble eine faszinierende Bühnenadaption von ‚Der Platz‘ geschaffen. Auf der einen Seite tragen die Spieler*innen Ernaux' Texte genau so kühl vor, wie sie geschrieben stehen. Auf der anderen übersetzen sie die Sprache des Romans in eine grandiose Körperchoreografie, die all das, was unausgesprochen bleibt, zum Ausdruck bringt.“
„Live-Musikerin houaïda untermalt Annie Ernaux‘ Suche nach dem roten Faden in ihrem Leben mit sphärischen Klängen, ausgefallenen Rhythmen und einer starken Stimme. (...) Beeindruckend zeigt Julia Wissert, dass pures, klassisches Sprechtheater auch ohne übliches Video und externe Texteinflüsse funktioniert und mitreißt.“
„Das in die Höhe gehobene Häuschen über den Gegenständen eines Lebens ist im Finale ein starkes Bild für diese theatrale Trauerfeier. Julia Wissert schafft eine texttreue Inszenierung, die am Ende wirkungsvoll auf ein abwesendes Leben zurückblickt.“
„Es ist die erste Bühneninszenierung der Intendantin Julia Wissert und auch die erste Inszenierung an diesem Theaterwochenende, die mich überzeugt. Sie ist klar, sie ist konzentriert, sie präsentiert diesen Text, natürlich gekürzt, sehr genau auf den Punkt und hat auch einen klaren Formwillen. Das Ensemble ist gut, und es geht auch um das Thema.“
„Alles ist sehr konzentriert gespielt, das Ensemble agiert exakt, als Einheit.“