von Anne Lepper • Nominiert für den Heidelberger Stückemarkt 2021
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Einer von sieben Brüdern wird auserwählt. Auserwählt vom Staat. Er darf in eine andere Welt, eine bessere Welt und dort Balljunge beim Tennis werden. Seine Familie lässt er zurück – „der Staat kann ja nicht jeden aufsteigen lassen“. Stattdessen trifft er auf zwei neue Weggefährten. Doch keiner erklärt ihm die Regeln dieses Sports und das Tennis selbst lässt auch auf sich warten. Dafür ist da ein Chor, der zwar nie singt, aber einfach nicht still sein will – obwohl er nur aus Mädchen besteht. Dann ein Tennis-Star. Mit seiner Freundin. Auf einer Party. An ihrem Paillettenkleid klebt noch Dreck. Musik. Blut. „Wer unten ist, soll unten bleiben“.
Die Figuren in Anne Leppers Stück La Chemise Lacoste (auf Deutsch: Das Lacoste Hemd), stehen vor einer Zerreißprobe zwischen Identität und Anpassungsfähigkeit. Können die bestehenden Verhältnisse ins Wanken gebracht werden?
Mit
Anton Andreew,
Sarah Quarshie,
Alexander Darkow,
Lola Fuchs
Regie
Dennis Duszczak
Musik
Lutz Spira
Bühne und Kostüm
Thilo Ullrich
Dramaturgie
Hannah Saar
Regieassistenz
Azeret Koua
Bühnenbild- und Kostümassistenz
Elizaweta Veprinskaja
Inspizienz
Jutta Maas
Soufflage
Violetta Ziegler
„In der wunderbar überzeichneten Inszenierung von Dennis Duszczak wird plakativ vorgeführt, wie eine geschlossene Gesellschaft Außenseiter abstößt oder eben absorbiert. (...) Viel Applaus für die überzeugende Inszenierung und das engagierte Spiel.“
„Die vier Akteure beweisen ihre Spielfreude mit viel Bewegung. Lola Fuchs singt kraftvoll einen Punksong von Joy Division. (...) Eine lebhafte Auseinandersetzung mit Diversität, sozialen Grenzen, Aufstiegsträumen mit starken Bildern.“
„Gleich zu Beginn ein schöner Kniff von Duszczak: Auf der Bühne ist ein drehbarergroßer Kasten, der sich erst einmal zu einer Puppenbühne verwandelt: Felix und seine Familie, dargestellt von fünf gleich aussehenden Puppen freuen sich über seine Aufstiegsmöglichkeiten mit fast schon biblischen Worten: ‚Der eine, der gerettet wird‘. Wie bei Jakob und seine Brüder.“