Die Stadt Theben hat harte Zeiten hinter sich: König Ödipus hat unwissentlich seinen Vater und Vorgänger Laios getötet, dessen Frau und damit seine eigene Mutter Iokaste geheiratet und mit ihr vier Kinder gezeugt. So viel zur unheilvollen Vorgeschichte zu Antigone, dem antiken Klassiker um Macht und Moral, der in der Regie von Ariane Kareev am Samstag, 25. Januar, im Schauspiel Dortmund Premiere feiert.
Antigone, Ismene und die Zwillinge Eteokles und Polyneikes gehen aus der unglücklichen Verbindung von Mutter und Sohn hervor. Die beiden Söhne sollen nach Ödipus‘ Tod abwechselnd regieren, doch Eteokles bricht den Pakt. Im Kampf um Theben töten sie sich gegenseitig. Kreon übernimmt die Herrschaft und verordnet, dass nur Eteokles bestattet werden soll. Polyneikes aber, der die Stadt für seinen eigenen Herrschaftsanspruch angegriffen hat, soll vor den Toren ohne Begräbnis verrotten. Seine Schwester Antigone sieht darin ein großes Unrecht, widersetzt sich dem und begräbt ihren Bruder. Ihr Akt der Rebellion reißt Kreon zu einer unmenschlichen Strafe hin, die die neue Ordnung in ihren Grundfesten erschüttern wird.
Ariane Kareevs Inszenierung im Schauspielhaus gibt in großen Bildern und sinnlichen Atmosphären dem Urmenschlichen einen Ausdruck: Tod und Trauer, Aufbau und (Selbst-)Zerstörung. Mit dreißig Mitgliedern des Sprechchor Dortmund, sieben Spielenden und zwei Zirkusartistinnen schafft sie Bilder für das Unsagbare, in einem politischen Thriller über den immer noch aktuellen Konflikt zwischen zivilem Ungehorsam und staatlicher Ordnung, ethischen Grundsätzen und weltlichem Recht, weiblicher Rebellion und männlicher Herrschaft.
Die Bühne hat Nicole Marianna Wytyczak gestaltet, Petra Schnakenberg hat die Kostüme entworfen. Für die Musik war Yotam Schlezinger zuständig und Josa Kölbel hat die Choreografie entwickelt. Marie Senf und Viktoria Göke sind Dramaturginnen der Produktion. Auf der Bühne stehen Linda Elsner als Antigone, Antje Prust (Ismene), Ekkehard Freye (Kreon), Viet Anh Alexander Tran (Haimon), Akasha Daley (Teiresias), Alexander Darkow (Wächter/Bote) und Sarah Quarshie (Eurydike) sowie der Sprechchor Dortmund und die Artistinnen Anne und Minna Marjamäki.
Die Premiere am 25. Januar beginnt um 19:30 Uhr. Die nächsten Vorstellungstermine sind 26. Januar (18 Uhr), 01. und 28. Februar (jeweils 19.30 Uhr). Karten von 12 bis 39 € für die Premiere bzw. von 9 bis 27 € für die Folgevorstellungen gibt es an der Theaterkasse im Kundencenter, unter 0231/50 27 222 und im Webshop ▶.
Vor der Vorstellung bietet das Schauspiel eine kostenlose Einführung um 19 Uhr an. Im Anschluss kann bei der Premierenparty im Institut gefeiert werden.