Philharmoniker

Entlang der Moldau

Bedřich Smetanas großer Zyklus „Mein Vaterland“ (Má vlast) im 8. Philharmonischen Konzert

(c) Sophia Hegewald

Bedřich Smetanas sinfonische Dichtung Mein Vaterland (Má vlast) zählt nicht nur zu den bedeutendsten Werken der romantischen Orchestermusik, sondern ist tief im kulturellen und nationalen Selbstverständnis Tschechiens verwurzelt. In ihrem 8. Philharmonischen Konzert Entlang der Moldau entführen die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Gastdirigent Charles Olivieri-Munroe in die klanggewaltige Welt von Smetanas Mein Vaterland (Má vlast). Ein Werk, das Bilder vom lebendigen Fließen der Moldau bis hin zu den Kämpfen der Hussitenzeit in den Schlussstücken Tábor und Blaník auferstehen lässt.
Das Konzert findet am Dienstag, 15. April und Mittwoch, 16. April 2025, jeweils um 19:30 Uhr im Konzerthaus Dortmund statt.

In seiner Gesamtheit ist der sechsteilige Zyklus ein einzigartiges musikalisches Panorama, das Landschaft, Geschichte und Mythen Böhmens in kraftvollen Klangbildern vereint. Als Smetana 1872 und 1879 an den sechs Sinfonischen Dichtungen arbeitete, die den von vornherein als zusammengehöriges Ganzes konzipierten Zyklus bilden, gehörte Tschechien zur Habsburger Monarchie. Mit Mein Vaterland wollte der Komponist einen musikalischen Beitrag zu den allerorten laut werdenden Unabhängigkeitsbestrebungen liefern. Er schuf ein breites Panorama, in dem Überlieferung und Landschaft Tschechiens unauflöslich miteinander verbunden sind. Von den majestätischen Harfenakkorden zu Beginn von Vyšehrad an ruft Smetana mythische Zeiten und legendäre Gestalten auf, setzt den Schönheiten der tschechischen Landschaft ein musikalisches Denkmal und ruft schließlich mit den inhaltlich und in der musikalischen Substanz zusammengehörigen Schlussstücken Tábor und Blaník die Kämpfe der Hussitenzeit in Erinnerung.

Ob die majestätischen Harfenklänge von Vyšehrad, das lebendige Fließen der Moldau oder die kämpferische Klanglandschaft in Tábor und Blaník – Smetana zeichnet ein klanggewaltiges Porträt seiner Heimat. Nicht verwunderlich, dass der Zyklus jedes Jahr das renommierte Festival „Prager Frühling“ eröffnet und zum festen Bestandteil des tschechischen Nationalfeiertags am 28. Oktober gehört, der an die Gründung der Tschechoslowakei im Jahr 1918 erinnert.
Während einzelne Teile des Zyklus regelmäßig in internationalen Konzertsälen erklingen, ist die vollständige Aufführung außerhalb Tschechiens eine Seltenheit – und zugleich die von Smetana beabsichtigte Art der Aufführung, um die künstlerische Vision dahinter zu erleben.

Der kanadische Dirigent Charles Olivieri-Munroe ist weltweit auf den Konzertpodien präsent und hat zahlreiche bekannte Orchester geleitet. Dabei hat er sich international besonders als berufener Interpret tschechischer Musik künstlerisch profiliert. Olivieri-Munroe wurde 1969 auf Malta geboren und wuchs in Kanada in der Nähe von Toronto auf. Er studierte in seiner Heimatstadt zunächst Klavier, wandte sich nach seinem Abschluss aber dem Dirigieren zu. Mehrere Stipendien ermöglichten ihm ein Studium in Brno bei Otakar Trhlik sowie bei Jirí Belohlávek. Ein entscheidender Schritt seiner Karriere war 2000 der Gewinn des Dirigierwettbewerbs des Festivals „Prager Frühling“.  

Karten für das 8. Philharmonische Konzert Entlang der Moldau sind an der Theaterkasse im Kundencenter, telefonisch unter 0231/50 27 222 und im Webshop ▶ erhältlich.