Ballett

Gottesdienst zu Xin Peng Wangs „La Bayadère“

Ballett trifft Kirche – Am 15. September in der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi

Ekaterine Surmava und Javier Cacheiro Alemán im Gottesdienst zu „Schwanensee“ im September 2023 (c) Stephan Schuetze

Liebe, Tod und Jenseits sind seit jeher Themen in der Theologie und im Gottesdienst. Selten aber werden sie dort auch getanzt. Das wird im Ballett-Gottesdienst am Sonntag, 15. September 2024, um 11:30 Uhr in der Reinoldikirche anders sein.
Freund*innen der Evangelischen Stadtkirche am Ostenhellweg und des Ballett Dortmund können sich auf Ekaterina Surmava, Daria Suzi, Javier Cacheiro Alemán und weitere Tänzer*innen des Ballett Dortmund freuen. Sie werden Auszüge aus La Bayadère in der Choreografie von Xin Peng Wang tanzen und den Chorraum der Reinoldikirche in einen mystischen Tanzraum verwandeln. Tobias Ehinger, Geschäftsführender Direktor des Theater Dortmunds, hält die Kanzelrede. Pfarrerin Susanne Karmeier und der St. Reinoldikantor Christian Drengk gestalten den Gottesdienst.

„Schöne Welt, wo bist du? Kehr wieder.“ So beginnt eine Strophe in einem romantischen Lied aus dem 19. Jahrhundert von Franz Schubert. „Schöne Welt, wo bist du?“, fragen sich viele auch heute. Voller Sehnsucht nach einem heileren Leben, nach einem Gegenpol zu dieser Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, voller Unfrieden. Immer schon hat die Kunst, haben Tanz und Musik dieser Sehnsucht Ausdruck verschafft. Auch das große Werk des klassischen Balletts La Bayadère, 1877 in St. Petersburg uraufgeführt. 
Im Mittelpunkt steht die tragische Geschichte einer Liebe, die im Irdischen nicht lebbar ist, sich aber erfüllt im Reich der weißen Schatten jenseits von Zeit und Raum. Xin Peng Wang inszeniert dieses Ballett völlig neu. Aber den zum Kult gewordenen dritten Akt, den sogenannten Schattenakt, choreografiert er nach dem klassischem Vorbild von Marius Petipa mit weißen Tutus und auf Spitzen getanzt. Was hat es auf sich mit dieser mystischen, schwerelosen Gegenwelt, die für einen Moment die so anders erlebte Wirklichkeit übersteigt und überwindet? Woran nähren sich unsere Träume und Utopien für ein anderes Hier und Jetzt? 
Schöne Welt, wo bist du und wie wirst du? Macht es einen Unterschied, ob wir unser Leben von der Hoffnung auf ein Jenseits, vom Ewigen her leben oder ohne diese Hoffnung? Im Gottesdienst hat dieses Suchen und Fragen Raum. In Worten und Musik, in Stille und Tanz.

La Bayadère
Choreografie von Xin Peng Wang, 2. und 3. Akt nach der Choreografie von Marius Petipa, Musik von Léon Minkus
Premiere am Freitag, 01. November um 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen bis Juni 2025, Tickets im Vorverkauf