Oper

Oper Dortmund für International Opera Award 2024 nominiert

„La Montagne Noire“ (Der schwarze Berg) von Augusta Holmès in der Kategorie „Beste Wiederentdeckung“

Aude Extrémo in „La Montagne Noire“ (c) Björn Hickmann

Ein weiteres Mal ist die von Intendant Heribert Germeshausen geführte Oper Dortmund für einen prestigeträchtigen Preis nominiert worden. Nach der Nominierung der Oper Frédégonde im Jahr 2022 tritt die Oper La Montagne Noire von Augusta Holmès in der Kategorie „Beste Wiederentdeckung“ in diesem Jahr bei den International Opera Award an. 

Die Deutsche Erstaufführung von La Montagne Noire war ab dem 13. Januar 2024 im Opernhaus zu sehen und wurde von der nationalen und internationalen Presse bejubelt. Die International Opera Awards werden am Mittwoch, den 02. Oktober 2024, im Prinzregententheater der Bayerischen Staatsoper in München stattfinden. Die Preisverleihung würdigt außergewöhnliche Operntalente aus aller Welt und feiert den vielfältigen Charakter dieser geschätzten Kunstform. Die Preisverleihung wird kostenlos live auf OperaVision gestreamt.

Nach 124 Jahren wurde am 13. Januar 2024 die Oper La Montagne Noire (Der schwarze Berg) von Augusta Holmès als Deutsche Erstaufführung in der Oper Dortmund aufgeführt. Opernintendant Heribert Germeshausen entdeckte die heute nahezu vergessene Augusta Holmès, die sich im Frankreich des 19. Jahrhunderts als Komponistin und Vertreterin des Wagnérisme durchsetzen konnte. Als ihre Oper La Montagne Noire 1895 in Paris uraufgeführt wurde, war es das erste Mal, dass das Werk einer Frau im neu errichteten Palais Garnier erklang. Nach immerhin 13 Vorstellungen wurde das Werk jedoch wieder abgesetzt und geriet anschließend in Vergessenheit. Zu Unrecht, denn Holmès verknüpft in La Montagne Noire imposanten Wagnerklang mit einer spannenden Verführungsgeschichte.

Die Wiederentdeckung war ein gemeinsames Projekt mit dem Palazzetto Bru Zane aus Venedig, der zu diesem Zweck eine neue kritische Notenedition erstellt hat. In Dortmund ist hierbei erstmalig das von Holmès präferierte lange Finale zu hören, das 1895 noch den Strichen des Pariser Theatermanagements zum Opfer fiel.

Die junge Regisseurin Emily Hehl setzte Holmès’ packende Oper in Szene. An ihrer Seite verantworteten Frank Philipp Schlößmann (Bühne) und Emma Gaudiano (Kostüme) die Ausstattung. Unter der Leitung von Motonori Kobayashi war in der zentralen Rolle der Yamina die international arrivierte Aude Extrémo zu erleben, die in Dortmund bereits als Erda in der gefeierten Konwitschny-Inszenierung von Richard Wagners Siegfried großen Eindruck hinterließ. Die männlichen Hauptrollen wurden von den Ensemblemitgliedern Sergey Radchenko (Mirko) und Mandla Mndebele (Aslar) gesungen. Weiterhin zu erleben war Ensemblemitglied Anna Sohn (Héléna), die zuletzt am Teatro Colón in Buenos Aires und an der Greek National Opera als Cio-Cio-San große Erfolge feierte, sowie Gastsängerin Alisa Kolosova (Dara), die eine langjährige Zusammenarbeit mit Riccardo Muti verbindet, u. a. bei den Salzburger Festspielen.