Philharmoniker

4. Kammerkonzert: An die Freundschaft

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4. Kammerkonzert: An die Freundschaft

Dmitri Schostakowitsch Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 e-Moll op. 67

Mit seinem zweiten Klaviertrio hat Dmitri Schostakowitsch ein Denkmal der Freundschaft errichtet: Es ist ein berührender Ausdruck seiner Trauer um den erst 41-jährig verstorbenen Iwan Sollertinski. Der vielseitig talentierte Musikwissenschaftler war nicht nur ein enger Freund des Komponisten, sondern auch sein Verbündeter im Ringen um seine individuelle künstlerische Entwicklung angesichts der repressiven Kulturpolitik in der Sowjetunion. Tief getroffen bekennt Schostakowitsch im Februar 1944 in einem Brief: "Es fehlen die Worte, um den großen Schmerz auszudrücken, der mein ganzes Wesen quält."

Wo dem Komponisten die Worte fehlen, spricht die Musik für ihn: In den folgenden Monaten vollendet er das bereits begonnene Trio in e-Moll und widmet es Iwan Sollertinski. Es ist eines der anspruchsvollsten Kammermusikwerke überhaupt, stellt höchste Ansprüche an seine Interpret*innen und spiegelt in seiner Vielseitigkeit die innere Zerrissenheit des Komponisten wieder: Vom starren Trauermarsch im ersten und totenglockenartigen Klavierakkorden im dritten Satz bis zum zynischen Wahnsinn im zweiten Satz und Elementen jüdischer Volksmusik im Schlussatz reicht seine Ausdruckspalette. Dabei ist die ironische Brechung ein Element, das in vielen Werken Dmitri Schostakowitschs wiederkehrt - als sein Weg, den Geschehnissen jener Zeit zu begegnen.

Besetzung

Violine Shinkyung Kim
Violoncello Franziska Batzdorf
Klavier Gabriel Feltz