4. Philharmonisches Konzert
Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-Moll DV 759 „Unvollendete“
Anton Bruckner Sinfonie Nr. 7 E-Dur
Durch Nacht zum Licht – per aspera ad astra – führen seit Beethovens Fünfter zahlreiche Werke und Sinfonien. Hätte Franz Schubert einen ähnlichen Weg beschritten, wenn er das Sinfoniefragment in h-Moll, wie man die „Unvollendete“ korrekt bezeichnen müsste, abgeschlossen hätte? Nach dem abgründigen, düsteren Beginn des Werks tritt jedenfalls bereits der zweite Satz den Weg ins Licht an und enthält dabei Passagen von entrückter Schönheit, die jede Erdenschwere abgelegt haben. Bruckners 7. Sinfonie nimmt die Tonart dieses Satzes, das strahlende E-Dur, als Grundtonart auf, sodass die Sinfonie, metaphorisch gesprochen, schon im Licht beginnt. Umgekehrt wie bei Schubert markiert der zweite Satz dann die Zone der Düsternis und der Verzweiflung. Am Ende aber schließt diese Siebte in gleißende Helle.
Zwischen beiden Komponisten verlaufen vielerlei Verbindungen. Auf der Hand liegt eine Verwandtschaft in ihrem Gespür für die Gestaltung weiter Räume, die beide auszeichnet. Speziell im Fall von Bruckners Siebten, der gesanglichsten seiner Sinfonien, sticht weiter die mit Schubert geteilte eminente Bedeutung der Kantabilität bei der Gestaltung der sinfonischen Entwicklung ins Auge. Diametral entgegengesetzt sind die beiden Stücke hinsichtlich ihrer Stellung im jeweiligen Schaffen. Die „Unvollendete“ ist das berühmteste Kompositionsfragment der Musikgeschichte, ein vergeblicher Anlauf dazu, eine große Sinfonie zu schreiben, den Schubert nach wenigen Takten des 3. Satzes abgebrochen hat. Bruckners Siebte dagegen wurde schon bei der Uraufführung bejubelt und brachte dem Komponisten einen späten, lang ersehnten Triumph.
Mit Marek Janowski, Jahrgang 1939, begrüßen die Dortmunder Philharmoniker nicht nur eine Legende am Pult, sondern auch einen ehemaligen Chefdirigenten, der hier vor fünfzig Jahren, von 1975 bis 1979 amtierte und in seiner Dortmunder Zeit den Grundstein seiner internationalen Karriere legte.
- Bitte beachten Im Konzerthaus sind nur noch Taschen und Rucksäcke bis zu einer Größe von DIN A4 auf den Ebenen erlaubt. Größere Taschen müssen an der Garderobe abgegeben werden. Aus Sicherheitsgründen ist außerdem die Mitnahme von Sitzerhöhungen für Kinder untersagt. Stattdessen werden gerne Sitzkissen ausgegeben, die eine bessere Sicht für Kinder ermöglichen