Philharmoniker • April 2026

Brahms Zyklus 2

(c) Sofia Brandes & Max Slobodda

Brahms Zyklus 2

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Bereits im Jahre 1862 hatte Brahms Clara Schumann den Entwurf eines Kopfsatzes für seine 1. Symphonie vorgelegt. Es gärte also in ihm. Aber erst im Sommer 1876 war es endlich so weit, dass er innerhalb von wenigen Wochen seinen Erstling auf dem Gebiet der Symphonik zu Papier brachte. Mittlerweile hatte er sich die Voraussetzungen dafür geschaffen: durch die Komposition großer Chor-Orchesterwerke und von Kammermusik für diverse Besetzungen einerseits, durch Erfahrungen mit dem Orchesterapparat als Dirigent bedeutender Klangkörper auf der anderen Seite.

Jahrzehnte lang wurden die Symphonien von Johannes Brahms vordringlich auf ihre satztechnischen Qualitäten reduziert. Tatsächlich studierte Brahms die Künste der alten Niederländer sowie die von Händel und Bach und entwickelte im Anschluss eine ganz eigene Art, die vier Sätze einer Symphonie durch aufeinander bezogene Motive zu verknüpfen. Daraus konstruierte man einen ideologischen Gegensatz zu Liszt und Wagner, die den Bezug auf eine poetische Idee zum höheren ästhetischen Prinzip erhoben.

Seit einigen Jahren suchen Brahms-Freunde wieder verstärkt nach verborgenen Botschaften in den Symphonien von Brahms, nach Ereignissen aus seinem Leben und Bildern, die er in Töne verwandelt hat. Da sind vor allem die gescheiterten Versuche zu nennen, eine Familie und einen eigenen Hausstand zu gründen. Seine einst große Liebe zu Clara Schumann verblasste nach dem Tod ihres Gatten. Und andere Damen, die in Frage gekommen wären, konnte er nicht an sich binden. So blieb er zeitlebens wie Beethoven allein. Diese Tragik spiegeln viele Momente seiner Symphonien wider. Die erhebenden, wunderschönen Melodien dagegen verdanken sich nicht allein seinem Glauben an eine bessere himmlische Welt, sondern zahlreichen Naturschönheiten, die er vor allem in den Sommermonaten etwa auf der Insel Rügen oder in den österreichischen Bergen genoss. Dort fand er die innere Ruhe, seine großen Orchesterwerke auszuarbeiten.

Termine

April 2026 29 Mittwoch Konzerthaus 19:30 Uhr Einführung: 19:00 Uhr Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Vorverkaufsstart: 01.07.25
Tagesbesetzung
Tagesaktuelle Besetzung am 29. April 2026
(Änderungen vorbehalten)

VVK-Start: 01.07.25

Besetzung

Dortmunder Philharmoniker

Leitung Jordan de Souza