Da Vinci Mode
- In der Audioeinführung gibt Ihnen Dramaturgin Helena Sturm einen kurzen Einblick in den Ballettabend Da Vinci Mode. Eine Live-Einführung können Sie 45 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.
Jetzt reinhören!
Gaj Žmavc Proportions in Palette (Uraufführung)
Marijn Rademaker The Full Length (Uraufführung)
Douglas Lee Troupe (Uraufführung)
Marco Goecke Blushing
Das junge Ensemble begibt sich auf eine Reise, um herauszufinden, was sich hinter Gemälden berühmter Maler verbirgt. Dabei soll den Fragen nachgegangen werden: „Warum hat der Maler das Bild so und nicht anders gemalt? Welche Ideen und Fantasien stecken dahinter?“ Das Ziel ist die Erforschung des jeweiligen Bildes durch die Tanzkunst. Die Vielseitigkeit und der unermüdliche Antrieb des berühmten Universalgenies der Renaissance, Leonardo da Vinci, die Welt um sich herum zu erforschen und zu begreifen, ist Leitfaden des Projekts des NRW Juniorballett.
Renommierte Choreografen haben sich unterschiedlichen Themen als Vorlage genommen:
Douglas Lee ist ein langjähriger Verbündeter des Ballett Dortmund, drei Uraufführungen hat der Engländer hier bereits kreiert: Piano piece, She wore red und Maquette. Für das Projekt Da Vinci Mode wird er sich mit dem Bild Der Akrobat (L'acrobat) von Pablo Picasso auseinandersetzen. Die Kostüme dazu hat er selbst entworfen, die Musik von Nicolas Sàvva ist ebenfalls eine Neukreation.
Der Slowene Gaj Žmavc kam 2021 erstmals nach Dortmund, um die Choreografie Le Sacre du Printemps von Edward Clug mit der Company einzustudieren. Er hat sich dabei als Multitalent präsentiert und wurde sofort für Da Vinci Mode engagiert. Neben der Choreografie wird er auch die Musik zu seinem Ballett kreieren, sowie das Kostüm- und Videodesign übernehmen. Er setzt sich in seinem Stück mit den Farbpaletten und Farbstimmungen, die Leonardo Da Vinci verwendet hat, künstlerisch auseinander.
Marijn Rademaker, Startänzer aus den Niederlanden, hat sich in Dortmund bereits als Choreograf etabliert. Für seine Film-Choreografie Verklärte Nacht mit dem Ballett Dortmund, den Dortmunder Philharmonikern und der Akademie für Theater und Digitalität wurde er beim „Inspired Dance Film Festival“ in Australien ausgezeichnet. Er hat sich für das Projekt des NRW Juniorballett für das Gemälde Der Schrei von Edvard Munch entschieden und zeigt zu Musik von Peter Tschaikowsky die Vorgeschichte zu diesem Meisterwerk auf humorvolle Weise. Das Kostümdesign übernimmt die ehemalige Tänzerin des Ballett Dortmund, Stephanine Ricciardi.
In Blushing beschäftigt sich Marco Goecke mit dem Erröten des Menschen in für ihn unbehaglichen Situationen. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem tänzerischen Ausdruck des zum Spiegelbild der Seele gewordenen menschlichen Körpers ist die Begegnung mit einem Tänzer im Studio. Dazu hat der Choreograf eine Alltagssituation herangezogen und in seine eigene Bewegungssprache übersetzt. Hierbei fließt auch ein, was Tänzer*innen und Choreograf an Stimmungen und Geschichten mit in den Probenraum bringen.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen.
„Aber das NRW Juniorballett spürt der Atmosphäre, die Žmavc akrobatischer Tanz hat, sehr schön nach. Und hinreißend ist der Pas-de-deux kurz vor Schluss.
Rademaker zeigt mit drei vorzüglichen Tänzern der Junior-Compagnie, was der Schreiende auf dem Bild fühlen könnte. Entstanden ist ein expressives Tanz-Furioso, das perfekt synchron getanzt und mit vielem originellen Bewegungen gespickt ist.
‚Troupe‘ von Douglas Lee, die dritte Uraufführung, spielt mit Picassos ‚L’acrobat‘ und ist die Choreografie, in der vier Tänzer mit den geschmeidigsten, sehr fließenden Bewegungen imponieren – sehr ausdrucksstark.
Das NRW Juniorballett, das in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen feiert, zeigt mit vortrefflichen Solisten in allen vier neoklassizistischen Choreografien hohe tänzerische Qualität.“
„Technisch ist die zwölfköpfige Kompanie so versiert, dass sie locker das Corps de Ballet der Hauptkompanie auffüllen kann. Zugleich gibt das Label Nachwuchs den schützenden Rahmen, um in den eigens für Sie kreierten Choreografien Bühnen und Tournee -Erfahrung zu sammeln.
Wobei beim aktuellen Abend gibt es keinen Moment, der die Kompanie überfordert hätte. Sehr cool meistern sie die Flatterhektik in einer fast 20 Jahre alten Choreografie von Marco Goecke, die Einzige an diesem Abend, die keine Uraufführung war.
Sehr gelungen war […] die dritte Uraufführung des Abends, ‚Troupe‘ von Choreograf Douglas Lee. Eine gewagte Orgelkomposition von Nicolas Sàvva. Dazu Tänzerinnen und Tänzer, die immer zu die Ordnung der Gliedmaßen hinterfragen.
Neu geordnete Körper für ein neues Denken, ein neues Sehen. Nichts brauchen wir mehr in diesen Tagen.“
„In unterschiedlichen Blautönen bringen sie erstmals an diesem Abend ‚etwas Farbe ins Spiel‘ und zeigen in starkem Ausdruckstanz, welches Maß an körperlicher Kraft, Beweglichkeit und Kontrolle zwei Kunstformen verbindet, die zunächst völlig unterschiedlich erscheinen.
Die Tänzerinnen und Tänzer leisten Außergewöhnliches in diesem kurzen Stück und gehen bis an ihre Grenzen, so dass klar ist, wieso eine weitere Pause erforderlich ist.
Die jungen Tänzerinnen und Tänzer leisten Außergewöhnliches und empfehlen sich für eine vielversprechende Karriere in großen Compagnien.“