Das Kapital: Das Musical
- In der Audioeinführung gibt Ihnen Dramaturgin Marie Senf einen kurzen Einblick in Das Kapital: Das Musical. Eine Live-Einführung können Sie 30 Minuten vor ausgewählten Vorstellungsterminen im Foyer erleben.
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Geld – über kaum etwas wird angesichts von Inflation, gestiegenen Energiekosten und klammen öffentlichen Kassen mehr gesprochen. Scheinbar geht es nicht ohne, aber wo soll es herkommen? Wo geht es hin? Was passiert dazwischen? Und was haben Kunst und Kapital miteinander zu tun? Die Frage nach der Finanzierung von Kunst und Kultur wird in Das Kapital: Das Musical sehr konkret: Marx‘ Das Kapital soll aufgeführt werden. Aber wie ohne ausreichende Finanzierung? Also macht sich die Theatertruppe auf, um das entsprechende Kapital aufzutreiben – aber der Weg ist von Hindernissen und Umwegen geprägt und führt zu gravierenden persönlichen und ideellen Konflikten in der Gruppe. Oder ist der Weg zum Kapital schon das Ziel?
Eine ebenso unterhaltsame wie bitterböse Komödie über die Gesetze des entfesselten (Finanz-)Kapitalismus und die Frage danach, was eigentlich „Wert“ ausmacht. Klingt kompliziert? Im Gegenteil! So gut werden Sie den Kapitalismus noch nie verstanden haben – Ohrwürmer inklusive.
Regisseur Kieran Joel studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und inszenierte u. a. am Volkstheater München, am Konzert Theater Bern, am Staatstheater Nürnberg, am Staatstheater Wiesbaden und am Theater im Bauturm Köln. Seit November 2017 läuft dort seine erfolgreiche Interpretation von Cervantes’ Don Quijote, die im Dezember 2018 mit dem Kölner Theaterpreis ausgezeichnet wurde. In der Spielzeit 2021/22 inszenierte Kieran Joel am Düsseldorfer Schauspielhaus die Uraufführung von Mithu Sanyals Roman Identitti. Seine Arbeiten erforschen spielerisch, zugänglich und humorvoll das Verhältnis von Theater und Wirklichkeit, Fakt und Fiktion, Identität und (sozialen) Rollen und machen Theater immer wieder zum gleichermaßen klugen wie kurzweiligen Vergnügen. Mit Das Kapital: Das Musical stellt er sich erstmals dem Dortmunder Publikum vor.
„Mit der munter-überdrehten Eröffnungspremiere ‚Das Kapital: Das Musical‘ begeisterte das Schauspiel Dortmund das Publikum.“
„(…) eine muntere Komödie, die sich unterhaltsam um die Relevanz von Theater dreht.“
„Der Coup zum Saisonauftakt gelang am Freitagabend mit dem Stück ‚Das Kapital: Das Musical‘, das Theater auf dem Theater bietet.“
„Allen voran Lukas Beeler, der in der Hauptrolle einen großartigen Einstand feiert. Aber auch Marlena Keil, Raphael Westermeier, Alexander Darkow, Sarah Quarshie, Antje Prust und Adi Hrustemović sind durchweg auf einem Höhepunkt ihres Könnens zu erleben.“
„Der Trick dieser pfiffigen, sehr gekonnten Inszenierung von Kieran Joel liegt darin, dass der Diskurs übers Theater, seinen Sinn und Zweck, seine Bedingungen und Fähigkeiten nicht gerade simuliert, aber doch nur angetippt, angestoßen wird, sehr zielgenau und plötzlich tief, wo es um Theater als „kulturindustrielle Bestätigungsmaschine“ und die „schmerzhafte Wahrheit“ geht, dass nicht nur wir im Kapitalismus leben, sondern er auch in uns.“
„Marx das Theater! Marx es! Marx es! Marx es ab!“
„Mit explosiver Spielfreude zeigt das tolle Ensemble ein wildes Mash-Up aus ‚Faust‘, ‚Maria Stuart‘, ‚Woyzeck‘, ‚Dantons Tod‘ und vielen anderen Stücken.“
„Der Abend stellt sich dem Kernproblem, wie Kunst im Kapitalismus funktionieren kann, hat eine sehr ernst Grundlage – und verbreitet dennoch Freude.“
„Der Abend endet offen, aber hier liegt der Impuls zur Wiederbelebung des Theaters. Ja, man kann die Kunstform des Musicals kapern, um kritische Inhalte rüberzubringen. Ja, man kann auch über komplexe und schmerzhafte Themen sinnlich erzählen. Ja, man darf sogar lachen. Und singen und tanzen. Und man kann aus dem ‚Kapital‘ wirklich ein Musical machen.“
„Ein Theaterabend zwischen Lachen, Witz, Ironie und leiser Nachdenklichkeit in manchen Momenten.“
„Bei der Inszenierung wurde nicht an Musical-Glanz gespart. Aufwendige Bühnenbilder, viele Kostümwechsel und Songs mit einem gewissen Ohrwurmpotential (Leitung: Leonardo Mockridge).“
„An Selbstironie wurde hingegen nicht gespart.“
„Regisseur Joel hat hier Form und Inhalt perfekt zusammengeführt. Die Shownummern sind eingängig. Musiker Leonardo Mockridge hat die Stilmittel klassischer Musicals sehr fein eingearbeitet, den Play-Back-Soundtrack auch den Möglichkeiten des Hauses angepasst.“
„Die enthemmt und lustvoll auftrumpfenden Darsteller reißen mit, wenn sie eine Turborunde der beliebtesten Klassiker von ‚Faust‘ und ‚Woyzeck‘ bis ‚Maria Stuart‘ hinwerfen, geflügelte Worte als Hitparade. Worauf als logische Konsequenz eine echte Schlagerparade folgt, in der die ‚Räuber‘ sich atemlos durch die Nacht bewegen und beim ‚Sturm‘ am Phoenixsee die perfekte Welle aufgerufen wird.“
„Sie sind albern, gewiss. (…) Slapstick und Trash-Ästhetik regieren.“
„Die Dialektik funktioniert: Wenn sie schon das große Musical nicht hinbekommen, dann parodieren sie es eben.“
„Es ist richtig was los. Kein trockenes Lehrtheater, sondern eine muntere Alberei, 130 Minuten mächtiger Betrieb für Auge, Ohr und Hirn. Die freche Abrechnung mit der Kritik holt zugleich das Premierenpublikum ab. Langer Jubel.“