Schauspiel • Premiere • Termine bis Februar 2020

Die Dämonen

nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski • Übersetzung „Böse Geister“ von Swetlana Geier • Bühnenfassung von Sascha Hawemann und Dirk Baumann

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Die Dämonen

Nach dem großen Erfolg von Der Kirschgarten im Studio kehrt Regisseur Sascha Hawemann ins Schauspiel zurück – diesmal bringt er Fjodor Dostojewskis Klassiker der Weltliteratur als großes Ensemblestück auf die Bühne des Schauspielhauses! Liebe und Intrigen, Leidenschaft und dunkle Geheimnisse – Dostojewskis Vorlage verspricht große Themen und bietet einzigartige Rollen für das Dortmunder Ensemble.

Die Dämonen spielt in Russland zu Zeiten des politischen Umbruchs: Im Zentrum steht eine Kleinstadt in der russischen Provinz, in der die Hoffnung auf Veränderung und die Chance auf Neues in der Luft liegen. Ein Figurenuniversum um die beiden Protagonisten Nikolaj (Frank Genser) und Pjotr (Ekkehard Freye) steht vor der Frage nach politischen Alternativen zwischen Tradition und Revolution – nicht ohne dabei von privaten Verstrickungen eingeholt zu werden, die Überzeugungen und Gefühle in Frage stellen: Der alternde Stepan (Andreas Beck), tief verschuldet, hängt den Ideen seiner Jugend nach, seine Mäzenin Warwara (Friederike Tiefenbacher) ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Zuneigung zu Stepan und ihrem Interesse für das Neue der jungen Generation. Unterdessen versucht der junge, progressive Pjotr mit Machtspielen und Intrigen die Stimmung zugunsten seiner Vision zu beeinflussen – und dazwischen der von allen hoch angesehene Nikolaj, Sohn Warwaras, der von allen Seiten zu vereinnahmen versucht wird – aber mehr als ein dunkles Geheimnis in sich trägt, das auch nicht spurlos an der aufkeimenden Liebe zur schönen Lisa (Alexandra Sinelnikova) vorübergeht.

Die auf Swetlana Geiers Übersetzung Böse Geister beruhende Dortmunder Stückfassung fängt die Stimmung eines Landes und einer Gesellschaft ein, die weiß, dass alles anders werden kann, aber zwischen den Alternativen umherirrt. Im Zentrum des Stücks stehen die ebenso zeitlosen wie existentiellen Fragen des Lebens – und die nach der Moral: Welche Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen sind legitim? Wer manipuliert wen? Welche Dämonen schlummern in Dostojewskis Figuren, welche in unserer Gegenwart? 

Meinungen

Kritiken und Pressestimmen

Westfälische Rundschau

„Als große Ensembleleistung gehen Die Dämonen über die Bühne. (…) ‚Erleben Sie das Dortmunder Ensemble in einzigartigen Rollen‘ heißt es in der Ankündigung, und das ist im Verlauf des Abends wahrlich nicht übertrieben. (…) Die (…) Dortmunder Inszenierung hat zweifellos ihre Höhepunkte. Andreas Becks Rede des Stepan gehört dazu, in der er eine aus den Fugen geratene Welt der Beliebigkeiten anprangert. Aber auch die Zerrissenheit gehört dazu, mit der Friederike Tiefenbacher ihre Mäzenin Warwara ausstattet. Den eindringlichsten Auftritt jedoch liefert Frank Genser als Warwaras Sohn Nikolaj, der von gleich doppelter Schuld fast erdrückt wird. Wie der Schauspieler das darstellt, mit fortwährenden Zuckungen, gejagt von seinen Dämonen, das ist ganz großes Theater.“

01. Dezember 2019
Deutschlandfunk

„Ein Schauspiel-Glanzstück. (…) Die Truppe um Regisseur Sascha Hawemann fordert alles von sich und von uns – auch ganz ohne mediale Erfindungen beschert sich das Theater ein Glanzlicht fürs beginnende Finale. (…) Das Dortmunder Team um Regisseur Sascha Hawemann und Dramaturg Dirk Baumann folgt Dostojewski auf konsequente Weise (…) Zwischen allen Figuren springt das phantastische Dortmunder Spektakel unablässig hin und her. (…) Hawemanns ambitioniertes Ziel war wohl eine Art Dauer-Exzess wie dieser (…). Kompakt ist diese Aufführung wie ganz selten mal im Theater – da wirkt sich dieser Sog aus, den fast jeder und jede beschreibt, der oder die Dostojewski liest. Hawemann bekommt ihn grandios in den Griff (…). Mehr von ihm!“

30. November 2019
Ruhr Nachrichten

„Das Ensemble spielt gut, man redet sich in Rage, stemmt Diskurse über Mensch und Welt.“

01. Dezember 2019
WDR 3

„Frank Genser spielt Nikolaj aufbrausend, körperlich sehr präsent, spielt bis zur Erschöpfung immer wieder gegen den der Figur innewohnenden Wahnsinn an (…). Dabei gelingt es ihm bei aller moralischen Schuld auch, Nikolaj eine menschliche und verletzliche Seite abzugewinnen. Ekkehard Freye als mephistophelischer Revolutionsführer Pjotr sorgt mit seiner kernigen und rotzigen Art für eine unterhaltsame Portion Nonchalance und Witz auf der Bühne. (…) Die Dämonen ist als rauschhaftes, überbordendes Spektakel angelegt. Regisseur Sascha Hawemann zieht in der Inszenierung alle Register zeitgenössischen Regietheaters. (…) Der Regisseur erhebt durch die konzentrierte Fülle des Stoffs und seine expressive Ausarbeitung Überforderung zum Prinzip. Und doch immer wieder in schlüssigen Bildern umgesetzt. (…) Das Publikum feierte das Ensemble mit stehenden Ovationen. So streitbar und fordernd ist Theater selten.“

01. Dezember 2019

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