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„Spittlers Inszenierung wartet mit etlichen schönen Effekten auf, so spiegeln die Videos den Text, so nehmen die souveränen, hellwachen Knoten an der Brust lauert. Schauspieler Motive daraus wieder auf einmal wuseln sie wie zuvor Würmer im Film als Menschenknäuel über die Bühne. Die spannende. sehr originelle Körpersprache wurde mit der Choreografin Jasmin Avissar eingeübt.“
„Mit viel Laszivität und Witz und einer blutigen Badewanne auf goldenen Löwenfüßen steuert Spittler die Vampire durch die Nacht. Dabei wird schnell klar: Für das Gebot der freiwilligen Überforderung saugen sich die Unternehmer bis zur Blutleere aus, unfähig, sich dem Diktat der Optimierung zu widersetzen, unfähig, ihren Selbstwert zwischen Nutzen und eigenen Sehnsüchten zu verbessern. Das Prinzip Nosferatu eben. Die dunklen Fürsten der Gesellschaft leben gut davon.“
„Der 1987 geborene Regisseur Paul Splitter inszeniert im Schauspiel Dortmund mit Sivan Ben Yishais ‚Die tonight, live forever oder Das Prinzip Nosferatu‘ ein Stück, das diese gesellschaftskritische Interpretationslinie von Murnaus Filmklassiker aufgreift: der Vampir als Allegorie einer spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft, in der die Menschen die anderen oder eben sich selbst ausbeuten. (...)
(...) Yishais ‚Die tonight, live forever‘ ist ein Stück über die Generation Ich-AG, die sich abstrampelt, bis der Burnout droht. Und Paul Splitter klammert sich in seiner Inszenierung an die durchrhythmisierte Prosa der Vorlage. Wenngleich durch eine starke Bildsprache auch die Zerrissenheit der Figuren betont wird, etwa wenn diese sich auf der Bodenfläche spiegeln, oder ihre Schatten an den Wänden klettern.“