KJT • Ab Februar 2024

Draußen vor der Tür

von Wolfgang Borchert • ab 16 Jahren /10. Klasse

Jetzt den Trailer anschauen

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung..

(c) Birgit Hupfeld

Draußen vor der Tür

Stell dir vor, es war Krieg und die Menschen kehren nach Hause zurück.

Zurück in eine zerbombte Stadt, zurück zu einer Familie, die vielleicht längst fort ist. Fort wie die Liebe der Frau, die nun einem anderen Mann gehört. Zurück in eine Gesellschaft, die noch nicht wieder zueinander gefunden hat.

Diese Erfahrung macht der ehemalige Soldat Beckmann, ein sogenannter Heimkehrer, dem nicht einmal die Brille geblieben ist. Eine Gasmaskenbrille dient ihm als Ersatz, der Krieg haftet ihm buchstäblich noch an und bleibt für alle sichtbar. Ein Fremder, der sich „der Andere“ nennt, versucht den Hoffnungslosen auf zuversichtliche Gedanken zu bringen. In seiner Verzweiflung hat Beckmann sich bereits ins Wasser gestürzt, doch die Elbe lässt es nicht zu, dass er seinem Leben ein Ende setzt. Lebensmüde, von Hunger und einem steifen Bein geplagt, verschwimmen für ihn Traum und Wirklichkeit. Beckmann hat viele offene Fragen, vor allem die nach Schuld und Verantwortung. Die Frage, wie das Leben weitergehen kann. Glaube, Liebe, Hoffnung schwinden.

„Gibt denn keiner, keiner Antwort???“

Wolfgang Borchert schreibt das Drama Draußen vor der Tür in nur acht Tagen im Krankenbett. 1947 wird es in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt. In 40 Sprachen übersetzt, wird das Anti-Kriegsstück schnell zu einem der wichtigsten Texte der Nachkriegsliteratur.

Hinweise zu sensiblen Inhalten und sensorischen Reizen. 

Termine

Januar 2025 24 Freitag KJT in der Sckellstraße 11:00 Uhr – 12:35 Uhr (keine Pause)
Tagesaktuelle Besetzung am 24. Januar 2025
(Änderungen vorbehalten)

Januar 2025 26 Sonntag KJT in der Sckellstraße 18:00 Uhr – 19:35 Uhr (keine Pause)
Tagesaktuelle Besetzung am 26. Januar 2025
(Änderungen vorbehalten)

Februar 2025 02 Sonntag KJT in der Sckellstraße 18:00 Uhr – 19:35 Uhr (keine Pause)
Tagesaktuelle Besetzung am 02. Februar 2025
(Änderungen vorbehalten)

Weitere Termine folgen.

Besetzung

Beckmann Jan Westphal
Die Elbe / Tochter des Obersts Sar Adina Scheer
Ein Mädchen, dessen Mann auf einem Bein nach Hause kam Annika Hauffe
Der Beerdigungsunternehmer / Der Einbeinige / Ein Oberst / Ein Straßenfeger, der keiner ist Andreas Ksienzyk
Frau des Obersts / Frau Kramer Johanna Weißert
Der Andere / Schwiegersohn Thomas Ehrlichmann
Der alte Mann, Gott / Kabarettdirektor Rainer Kleinespel

Regie Andreas Gruhn
Ausstattung Oliver Kostecka
Dramaturgie Jacqueline Rausch
Theatervermittlung Christine Appelbaum
Video/Inspizienz Peter Kirschke
Regieassistenz Franz Marie Hoffmann

Meinungen

Kritiken und Pressestimmen

Ruhr Nachrichten

„Einen bedrückenden und berührenden Abend hat KJT-Intendant Andreas Gruhn mit fast dem gesamten Ensemble in Szene gesetzt – und das Publikum feierte die Inszenierung mit Ovationen im Stehen (…).

Der vom Krieg traumatisierte Beckmann, den Jan Westphal grandios verkörpert, kehrt hungrig (…) zurück in seine Heimat Hamburg – und findet nur verschlossene Türen vor. (…)

Regisseur Gruhn hat Beckmanns Albtraum dramatisch dicht in einem genial düsteren Bühnenbild [Anm. Oliver Kostecka] inszeniert. (…)

Obwohl Borchert in seinem Stück die Millionen Menschen, die Opfer der Nazis wurden, ausblendet, und Gruhn es nicht ins Allgemeine hebt, er belässt es in Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg, lässt die Aufführung dennoch an die aktuellen Kriege und Konflikte denken. Keine leichte Kost für Zuschauer ab 14 Jahren.“

24. Februar 2024
Ars tremonia

„Beckmann, intensiv gespielt von Jan Westphal, mit Gasmaskenbrille, schäbigen Soldatenmantel und kurzgeschorenen Haaren, möchte sich verzweifelt mehrfach im Traum das Leben nehmen. Der ‚Andere‘ als lebensbejahend-optimistischer Jasager, wurde kongenial von Thomas Ehrlichmann dargestellt. (…)

Eine starke Leistung de gesamten KJT-Ensembles. Den Schauspieler*innen gelang es, sich glaubhaft in verschiedene Rollen und Charaktere hineinzuversetzen, die sie auf die Bühne bringen mussten. Ein Bühnenstück von (leider) zeitloser Aktualität, wie die gegenwärtigen Kriege und Spannungen zeigen. (…)“

25. Februar 2024