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„Atemberaubend der Auftritt des in einem gläsernen Bühnenwagen die Szene enternden Cortez. Wie eine Ikone seiner selbst, in historischer Konquistadorenkleidung, ist er den ganzen Abend von der dünnen Luft geschichtlicher Bedeutung umweht (…).
Der erstmals seit zwei Jahren wieder vollzählig auf der Bühne stehende Opernchor demonstrierte, welches musikalische, aber auch spielerische Potenzial in ihm steckt. Dirigent Christoph JK Müller (…) bringt den Abend zwischen martialischer Dauerregung und lyrischer Introversion sicher über die Runden und beweist viel Gespür für Spontinis orchestralen Feinschliff. Unter den Sängern sind James Lee als klangschöner Télasco, Mandla Mndebele als milder Montézuma sowie Denis Velev als stimmlich machtvoller Oberpriester hervorzuheben. Mirko Roschkowski überzeugt als selbstbewusster, sängerisch geradliniger Cortez. Überragend Melody Louledjian, die Amazily als anrührende, von den männlichen Charaktermasken positiv sich abhebende Figur spielt und die hohen vokalen Hürden der Partie eindrucksvoll bewältigt. (…)
„Ein durchaus lohnender Opernabend, sowohl szenisch als auch musikalisch.
Mit dieser deutschen Erstaufführung einer bislang hierzulande nicht zu Bühnenehren gekommenen Fassung von Gaspare Spontinis (1774-1851) Mexiko-Oper bereichert das Theater Dortmund seinen ‚Wagner-Kosmos‘, mit dem der ‚Ring‘-Komponist und seine Tetralogie gleichsam in einen musikhistorischen Kontext gestellt werden. (…)
Christoph JK Müller und die Dortmunder Philharmoniker lassen Pathos und Dramatik dieser Musik zwischen Tragédie-lyrique und Grand opéra geradezu in den Saal fluten und binden Chor und Protagonisten dabei wohldosiert ein. Spontinis Melange aus martialischem Vorwärts-oder-Tod-Pathos und geschmeidiger französischer Eloquenz sowie die Schlachten der Chöre auf hohem emotionalen Erregungsniveau lohnen allemal. Dazu kommt ein beeindruckendes Ensemble. Mit ihrer schlichtenden Leidenschaft glänzt Melody Louledjian als mexikanische Feldherrenschwester und Cortez-Geliebte Amazily. Mirko Roschkowski ist ein so konditionsstarker wie geschmeidiger Cortez. (…) In dem Hin und her der Geiselnahmen profilieren Sungho Kim den Cortez-Bruder Alvar und James Lee den Bruder Amazilys Télasco mit vokaler Leidenschaft und szenischer Präsenz. Auch der Chor ist in der Einstudierung von Fabio Mancini dem kämpferischen Wogen der Leidenschaften vokal und darstellerisch voll gewachsen!
(…) Der Besuch lohnt sich allemal. Auch, weil die Oper Dortmund diese Ausgrabung dramaturgisch geschickt in die laufende Spielzeit eingebunden hat.“
„Musikalisch überzeugt die Produktion rundum. Den Chor des Hauses inspiriert Fabio Mancini, das monumentale Format ebenso präzise wie durchschlagskräftig und ausgesprochen klangschön zu meistern. Christoph JK Müller leitet die Dortmunder Philharmoniker zu erwogener Dynamik, frischen Tempi und Durchhörbarkeit. Bei aller Martialität der Partitur blitzt immer wieder ein gewisser Esprit durch. Für die Titelpartie verfügt Mirko Roschkowski über Stilempfinden, Flexibilität, Strahlkraft und sichere Höhe. Melody Louledjian verleiht Amazily vokal klassizistisch-klare Kontur. Denis Velev gibt einen zugleich salbungsvollen und brutalen Oberpriester der Mexikaner. Rollengemäß ist Mandla Mndebele ein auch stimmlich eher sanftmütiger Montézuma, James Lee sein aggressiver Feldherr Télasco.“
„(…) Die Dortmunder Philharmoniker finden unter der Leitung von Christoph JK Müller sehr differenzierte Töne und setzen interessante Pausen und Brüche. Der von Fabio Mancini einstudierte Opernchor, der erstmals seit Pandemie-Beginn wieder in dieser Fülle auf der Bühne agieren darf, beweist als Azteken und Spanier sichtliche Spielfreude und begeistert durch fulminanten Klang in den großen Chorpassagen.
Auch die Solist*innen lassen keine Wünsche offen. Melody Louledjian meistert die Partie der Amazily mit rundem Sopran und sauberen Spitzentönen. (…) Mirko Roschkowski, der eigentlich sein Debüt in Dortmund vor zwei Spielzeiten als Masaniello in Aubers ‚Die Stumme von Portici‘ geben sollte, glänzt nun in der Titelpartie mit strahlendem Tenor und glänzenden Höhen. Auch optisch nimmt man ihm den siegreichen Eroberer ab. Mandla Mndebele legt Montézuma mit weichem Bariton an, der die Milde des mexikanischen Königs unterstreicht. Ganz anders präsentiert sich da Denis Velev als Oberpriester. Mit schwarz gefärbtem Bass betont er die Härte und Autorität dieses Mannes, der den Spaniern und Amazily gegenüber keine Gnade walten lassen will. James Lee legt Amazilys Bruder Télasco mit dunklem Tenor an. Sungho Kim überzeugt als Cortez‘ Bruder Alvar, der sich in Gefangenschaft befindet, mit hellem lyrischen Tenor.“
„Die dritte Fassung, die Spontini in seinem Amt als preußischer Generalmusikdirektor 1824 auf die Bühne der Berliner Hofoper bringt, erlebt rund zweihundert Jahre nach ihrer Entstehung im Theater Dortmund eine vielschichtige Neueroberung.
Viel Ambition und Programmatik mithin, was die glänzend aufgelegten Dortmunder Philharmoniker und ein tief in der französischen Opernsprache verankertes Sängerensemble trefflich einlösen.
Erkennbar groß ist das Interesse der Regisseurin für die einzige weibliche, dann aber zentrale Figur des Geschehens (…). Ganz stark ihr Aussteigen in der finalen Sequenz, als sie durch das Theaterparkett abgeht, währen ihr Alter Ego – ein Kompliment der Maskenbildnerin – stumm im Bühnengeschehen verbleibt.
Melody Louledjian ist diese Amazily mit lodernder Stimme und berührender Hingabe. Dass die französische Sopranistin die Partie überhaupt durchsteht, ist eine besondere Leistung. (…) Mirko Roschkowski (…) ist Cortez mit seinem an Substanz und Strahlkraft gewinnenden Tenor mit Vehemenz und Virilität, auch als idealer Antipode im Liebesduett mit Louledjian. Sungho Kim gibt mit seinem tenore di grazia Alvar samtigen und vollen Wohlklang. Hinreißend sein Anteil an dem A-capella-Terzett mit Jorge Carlo Moreno, dem ersten, und Ian Sidden, dem zweiten Gefangenen. Mandla Mndebele gelingt der mentale Swing von Scarpia in der Dortmunder Tosca hin zu Montezuma vorzüglich (…). James Lee als Télasco und Morgan Moody als Moralès machen ihre Sache gut.
Ein Trumpf der Aufführung ist der von Fabio Mancini einstudierte Chor. Mit seinen leidenschaftlichen Auftritten, einerseits als aztekisches Volk, andererseits als Soldateska und Marketenderinnen des Cortez, hebt er das Spektakel auf Grand-Opéra-Niveau. Christoph JK Müller am Pult der Dortmunder Philharmoniker bringt die Pole der Partitur, das militärische Pathos samt Marschrhythmus und das Lyrique-Profil der Arien und ariosen Rezitative, packend zur Geltung.
Das bescheinigt ihm wie allen übrigen Mitwirkenden der langanhaltende Applaus des Publikums (…).“
„[Eva-Maria Höckmayer] hat gesagt, eigentlich ist das gar keine Oper über Fernand Cortez, eigentlich ist das eine Geschichte über Amazily und sie rückt sie klar in den Vordergrund. (…)
In der Inszenierung wird die Gefahr des Kolonialisierens umschifft. Es ist das Prinzip des Soldatentums, das hier kritisiert wird.
Der Dirigent Christoph JK Müller holt viel raus, auch der Tenor Mirko Roschkowski als Fernand Cortez, musikalisch ist es überhaupt ein tolles Ensemble. Musikalisch ist die Aufführung gelungen.“
„Schon auf einen ersten Blick ist ‚Fernand Cortez oder Die Eroberung von Mexiko‘ ein Stück zur Stunde. (…)
Dass die zentrale Rolle, die die einzige Frau im Stück in ihrer vermittelnden Stellung zwischen den Parteien hat, durch deren Verdopplung gleichsam ihren Ausstieg aus dem behaupteten Happyend (und Abgang durch den Zuschauerraum) ermöglicht, ist ein überzeugender Versuch, der Selbstverklärung des Eroberers etwas entgegenzusetzen.
(…) Die Dortmunder Philharmoniker unter Leitung von Christoph JK Müller lassen Pathos und Dramatik aus dem Graben geradezu in den Saal fluten und binden Chor und Protagonisten wohldosiert ein. Spontinis Melange aus martialischem Vorwärts-oder-Tod-Pathos und geschmeidiger französischer Eloquenz und die Schlachten der Chöre auf hohem emotionalem Erregungsniveau, lohnen allemal. Dazu kommt ein beeindruckendes Ensemble. Mit ihrer schlichtenden Leidenschaft glänzt Melody Louledjian als mexikanische Feldherrenschwester und Cortez-Geliebte Amazily. Mirko Roschkowski ist ein so konditionsstarker wie geschmeidiger Cortez. Mandla Mndebele hat als Montézuma mit seinem partiellen Eintreten für die Vernunft gegen den herausragend machtvoll auftrumpfenden Denis Velev als bornierter Azteken-Oberpriester kaum eine Chance. In dem Hin und Her der Geiselnahmen profilieren Sungho Kim den Cortez Bruder Alvar und James Lee den Bruder Amaziliys Télasco mit vokaler Leidenschaft und szenischer Präsenz. Auch der Chor ist in der Einstudierung von Fabio Mancini dem kämpferischen Wogen der Leidenschaften vokal und darstellerisch voll gewachsen!
(…) der Besuch lohnt allemal. Auch, weil die Oper Dortmund diese Ausgrabung in ihrem ‚Wagner-Kosmos‘ in einen dramaturgisch ambitionierten Zusammenhang mit dem anstehenden ‚Ring‘-Projekt gestellt hat.“
„Die Großproduktion ‚Fernand Cortez‘ ist eine Entdeckung.
(…) Mal was Neues auf der Bühne, ein lohnender, interessanter und musikalisch hochkarätiger Opernabend (…).
(…) Kostümbildnerin Miriam Grimm (…): mit prächtigen Roben und aufwendigem Kopfschmuck der Mexikaner. Bühnenbildner Ralph Zeger hat für die Renaissance-Geschichte von der Eroberung Mexikos durch die Spanier einen imposanten Raum in Aztekengold gebaut. (…)
(…) Die Dortmunder Philharmoniker brachten die Musik unter Leitung von Christoph JK Müller im Graben lodernd und glühend, laut, aber nie lärmend, sondern französisch-elegant ausmusiziert ans Ohr.
Der gebürtige Dortmunder Mirko Roschkowski gab in der Titelrolle sein Debüt am Dortmunder Opernhaus. Eine fein geführte, sehr weich klingende und substanzvolle Mozart-Stimme hat der Tenor. Und er hatte am Schluss des zehrenden zweiten Akts noch die Kraft für ein triumphales Finale. Im dritten Akt begeisterte der Tenor ganz besonders mit seiner starken Bühnenpräsenz. Und die zeigte auch Mandla Mndebele als König Montézuma.
(…) Dortmund hat drei tolle Tenöre: Neben Mirko Roschkowski die beiden schlankeren Stimmen von James Lee als Télasco und Sungho Kim als Alvar. Denis Velev und Morgan Moody gaben zwei weiteren kleineren Rollen viel Format.
Die eigentliche Heldin (und einzige Frau) der Oper ist die Aztekin Amazily (…). Die Französin Melody Louledjian gab dieser Figur Tiefe, große Glaubwürdigkeit, führte ihren Sopran fein und kultiviert, hatte auch große dramatische Kraft in der Stimme.
(…) Unbedingt hingehen, denn eine Spontini-Oper wird man so schnell nicht wieder sehen können.“
„(…) die Partitur ist großartig, Chor wie Solisten glänzen (…).
(…) Die Regie teilt den großartigen Dortmunder Opernchor nicht in Mexikaner und Spanier, vielmehr sind die Spanier die Mexikaner in Unterhosen. Damit will die Regie die Austauschbarkeit der Milieus und Manipulationen andeuten. (…)
Das Bühnenbild von Ralph Zeger stellt die Tableaus in einen geschlossenen Raum, ein Gefängnis vielleicht. Der Chor wird bei Bedarf aus der Versenkung hochgefahren, das ist ein atemberaubendes Spektakel, ebenso der illuminierte Glaskasten, in dem Cortez wie eine Reliquie in die Handlung einfährt.
Kapellmeister Christoph JK Müller hat ein Gespür dafür, die vergessene Klangwelt Spontinis wiederzubeleben. Das Orchester glüht und blüht beim Eintauchen in diese immer wieder überraschenden Farbflächen, die in ihrer psychologischen Reflexion das statische Bühnengeschehen weit überflügeln.
(…) Melody Louledjian zeigt mit glühenden Sopranbögen, dass Amazily kein hilfloses Weibchen ist, sondern eine selbstbestimmte, auch herrische Frau. (…) Mirko Roschkowski hat jenen metallischen Glanz in seinem wunderbaren Tenor, der ihn mühelos über das groß besetzte Orchester strahlen lässt. James Lee ist als mexikanischer Krieger und Amazily-Bruder Télasco sein lyrischer Tenor-Gegenpart, der mit samtigen Linien von Hass und Vergeltung singt. Der greise Montézuma alias Mandla Mndebel bleibt mit seinem schönen Bariton ein Spielball der Interessen.“
„(…) Mirko Roschkowski singt ihn [Fernand Cortez] lyrisch-sensibel in den Liebesszenen und steigert sich in seiner Krieges-Arie im zweiten Akt zu martialischer Arroganz (…). Überhaupt ist ,Fernand Cortez‘ ein Fest für lyrische Tenöre. James Lee als gekränkter Aztekenkrieger Télasco und Sungho Kim als Alvar, Cortez‘ Bruder, der in Gefangenschaft der Azteken geraten ist, schlagen sich prächtig. Getragen wird die Oper bei aller Männerdominanz von einer Frau. (…)
(…) Es geht (…) um Neu-Lesung, um die Sicht der Frau, die hinter dem kolonial gefärbten Blick westlicher Kunstschaffender verschwunden ist. Eine starke These.
(…) Melody Louledjian singt Amazily mit Leuchtkraft und Sensibilität. (…)
(…) die Musik ist oft effektvoll und wird mitreißend umgesetzt von den Dortmunder Philharmonikern unter Christoph JK Müller. Der Chor schlägt sich beachtlich in den langen Massenszenen. Und die Solisten filtern aus ihren Rollen ein Maximum aus Ausdruckskraft und Überzeugung, beispielhaft sei Mandla Mndebele als leidender König Montézuma genannt.“
„Die Oper Dortmund hat einen Ruf auf dem Gebiet der französischen Werke. (…)
Die Sopranistin Melody Louledjian war eine wunderschöne Amazily. Sie hatte viel zu singen und verstand es, die langen Linien in ihrem Part mit großer Kontrolle und sehr wohlklingend in den Vordergrund zu rücken. (…)
Der Tenor Mirko Roschkowski schaffte es, einen sehr anständigen Cortez darzustellen, gedämpft lyrisch gesungen. (…) beide Herren [Sungho Kim und James Lee haben es geschafft] mit [ihren Parts] viel Beachtung zu generieren.
(…) Der Adjutant Moralés (…) kraftvoll gesungen vom Bass Morgan Moody. (…)“