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„Alle Zutaten für drei unterhaltsame Stunden sind also da – zumal in Dortmund wieder vortrefflich gesungen und im Graben unter Leitung der temperamentvollen neuen Kapellmeisterin Olivia Lee-Gundermann musiziert wird.
Die zentrale Tanznummer, einen fetzigen Charleston beim Tanzfest der Gräfin im zweiten Akt, hat Enzinger aus Kálmáns Operette ‚Die Herzogin von Chicago’ hinzugefügt. – Ein Knaller!
Eine blutjunge Gräfin hat die Dortmunder ‚Mariza‘ mit Tanja Christine Kuhn, die auch die Pamina in der Dortmunder ‚Zauberflöte‘ singt. Lyrisch, aber auch mit großem, substanzvollem und verführerischem Charme singt sie Titelpartie.
Alexander Geller ist der Tassilo zum Verlieben – mit Tenorschmelz und aristokratisch geführter Stimme. Und es spricht für den Perfektionismus der Dortmunder Oper, dass sie auch kleine Rollen wie die des Fürsten Moritz (Morgan Moody) mit tollen Sängern, die richtig viel Lust auf Operette haben, besetzt. Entzückend spielen Sopranistin Soyoon Lee aus dem NRW-Opernstudio als Lisa und der grandios spielfreudige Fritz Steinbacher als Zsupán mit herrlichem ungarischem Akzent das Buffopaar der Operette.
Johanna Schoppa und Hannes Brock sind als Senior-Fürstin und ihr Kammerdiener ein wunderbares altes Komödienpaar. […]
Das Ende ist Zuckerwatten-Romantik – mit dem Liebespaar Mariza/Tassilo unter rosaroten Wolken.“
„Zu Beginn verleihen wir Fritz Steinbacher den Preis ‚Bester Buffo der Spielzeit 22/23‘. Was für eine Nummer! Steinbacher (Graf Kolomán Zsupán), die Niete unter den Heiratsanwärtern der steinreichen Titelheldin, stürmt als Puszta-Elvis mit schwäre ungarischä Zungä den Saal. Eine zwerchfellerschütternde Nervensäge, größtä Rampensau unter Ungarns Schweinezüchtern, die uns samt sechsköpfiger Tanz-Eskorte blechtrommelnd den ‚Stomp‘ einhämmert.
Anders als manches Opernhaus, das zuverlässig gescheitert ist, ausgerechnet mittels Operette das Publikum politisch zu belehren, bleibt die Sparte in Dortmund ein vorwiegend unbeschwertes Fest. Es gibt Kronleuchter (Bühne: Toto) und raschelnde Roben, schöne Tenöre (Alexander Geller als ruinierter Tassilo), dazu ballettöse Weckrufe, wo die Dialoge Blutarmut zeigen.
Insgesamt eine Art Theater, das dem Stammpublikum einfach nur einen schönen Abend schenken will. Wenig ist das in diesen Zeiten nicht.
Zu solchem Vergnügen tragen gerade zwei junge Sängerinnen in kleinen Rollen animierend bei. Das NRW-Opernstudio zeigt sich einmal mehr als Bank für glänzende Talente, wo Margot Genets Seherin Manja mit samtiger Sinnlichkeit künftiges Schicksal besingt. Nicht nur als charmanter Quecksilber-Sopran ein Pfund, sondern hochbegabte Komödiantin: Soyoon Lee als Tassilos Schwester Lisa. Mariza ist Tanja Christine Kuhn (von Enzinger mit einem Schuss Oligarchen-Schuchka gezeichnet), ein Sopran mit dunklem Fundament, abgründig wie die launische Kühle selbst.
Ob Triumph der Herzensbande oder im Piano gehauchtes Mitgefühl: Der Opernchor zeigt sich in glanzvoller Form […].“