Grusel
Audioflyer für blinde & sehbeeinträchtigte Menschen
In diesem theatralen Live-Hörspiel ziehen die Besucherinnen und Besucher aus, das Gruseln zu lernen. Das Performancekollektiv pulk fiktion will in Zusammenarbeit mit dem Ensemble des Kinder- und Jugendtheaters dem Grusel nicht nur die Schockstarre entlocken, sondern ihn auch neu entdecken als etwas nicht Verbotenes und zu Versteckendes, was es loszuwerden gilt. Die Welt lehrt uns das Gruseln, also müssen wir einen Umgang damit finden.
Dem Kollektiv geht es nie um die alleinige Furcht, sondern immer um den gemeinsamen Schrecken und das verbindende Lachen. Kinder und Erwachsene erleben gemeinsam den Spaß und die Verunsicherung des Gruselkabinetts unmittelbar und neu.
Zwischen Geistern, Skeletten, Fledermäusen und Monstern, suchen wir genauso nach Ängsten des Alltags, den Schrecken unserer heutigen Welt, um ihnen hier lustvoll einen Auftritt zu verpassen: Begegnet uns der Geist des Familienstreits oder spricht unser blutendes Herz zu uns? Fragt uns hier ein Fremder intime Dinge? Sind 1,5 Grad mehr schon zu heiß? Wie viel weiß Siri über uns – und wer ist eigentlich Siri?
2018 fand mit dem performativen Videowalk Integration, Baby! die erste Kooperation des Performancekollektivs mit dem KJT Dortmund statt. Es folgten die Produktion Homewalk – eine Reise durch Wohnanien (2020) durch zahlreiche Wohnungen der Teilnehmenden und die performative Führung Nachdem der Himmel glühte (2021) über das Gelände der Kokerei Hansa.
Sind die Besucherinnen und Besucher nur heimliche Beobachtende, sind sie unliebsame Gäste, die es zu verjagen gilt? Oder spielen sie in diesem Gruselkabinett womöglich eine größere Rolle als ihnen lieb ist? Grusel ist eine verspielt-liebevolle Einladung zum lustvollen Gruseln für alle ab 8 Jahren.
Hinweise zu sensiblen Inhalten und sensorischen Reizen.
Produktionsberatung durch Access Maker von Un-Label (gefördert durch die Aktion Mensch, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kulturamt der Stadt Köln und The Power of the Arts)
„Die Schauspieler schlüpfen in der Inszenierung von Hannah Biedermann und Norman Grotegut von pulk fiktion in viele Rollen: Ein Skelett mit schwerer Kette (Ergänzung der Redaktion: Jan Westphal) huscht zwischen dem Publikum herum, Gastspieler Mohammed Marouf Alhassan lässt seinen Kopf um 360 Grad kreisen und trägt ihn auch schon mal (...) unterm Arm, Rainer Kleinespel gibt einen Vampir und Johanna Weißert spielt eine mysteriöse Katze sowie eine tröstende Mama. (...) Windmaschine, Nebel, quietschende Türen und Treppengepolter (...) (Ausstattung: Ria Papadopoulou) sorgen für wohlige Schauer-Atmosphäre, die immer wieder gebrochen wird.“