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„Hier wurde launig genug unter Beweis gestellt, dass man den Titel als ‚Bestes Opernhaus 2023‘ nicht umsonst erhalten hat.
Mit Alfred Kim schmettert ein italienischer Spinto-Tenor, der sonst Radamès kann, den Mao Tse-tung. […] Hye Jung Lee als Diktatoren-Ehefrau ist eine Turtle-Bitch, vor deren Marschbefehl selbst Margot Honecker erzittern würde.
Olivia Lee-Gundermann, vom Publikum gebührend gefeiert […]. Exzellent der Opernchor und Projekt-Extrachor.
Besonders gelungen: die huldvoll ihr ‚Don’t cry for me, Argentina‘ andeutende Evita Perón – hier freilich ein wenig an die Hollywood-Altlegende Ann Miller erinnernd, nur erblondet.
Man hat viel zu sehen. Man hat auch etwas zu lachen während der dreistündigen Revue, der das Musical nicht fremd ist und die große Oper auch nicht.
Sogar auf 3sat wurde über die Produktion vorberichtet. Das volle Große Haus beweist nicht nur, dass sich Zutrauen in ein städtisches Publikum, wenn es nur ernst genommen wird, auszahlt. Das alte Stück hat kein bisschen Staub angesetzt, sondern wirkt wegen der Neuauflage alter Ost-West-Konflikte aktueller denn je.
Auf nach Dortmund!“
„Am Vorabend der Verleihung des Titels ‚bestes Opernhaus in Deutschland‘ faszinierte die Oper Dortmund mit einer spektakulären Premiere. Im Dortmunder Opernhaus brachte [Martin G. Berger] am Sonntag mit der Premiere seiner bilderprallen Inszenierung von John Adams‘ Oper ‚Nixon in China‘ zum Staunen.
Olivia Lee-Gundermann macht den Dreiakter am Pult der Dortmunder Philharmoniker zum Ereignis. Mit gestochen scharfer Präzision arbeitet sie die klare Rhythmik der Oper heraus, hält Orchester und den Riesenchor (Opern- und Extrachor) zusammen und führt die Solisten sicher durch das Werk. Eine Top-Leistung der jungen Kapellmeisterin. Vorher bringen viele fantasievolle Einfälle Staunen. […] Das Ehepaar Honecker, der Papst, Maggie Thatcher, Che Guevara und viele andere hocken da beim Tee, schieben Rollatoren zur Seite, springen aus dem Rollstuhl und tanzen – surreal, aber lustig. Musikalisch ist das Treffen der beiden Staatsmänner ein Sänger-Heldentreffen: Bariton Petr Sokolov singt einen starken Nixon; Tenor Alfred Kim ist ein überragender Mao. Und die Premiere war auch der Entdeckungs-Abend von Daegyun Jeong, einem jungen Bariton aus dem NRW-Opernstudio, der dem chinesischen Premierminister En-lai Riesen-Präsenz gibt. […] Madame Mao, die Hye Jung Lee höhensicher großartig ausfüllt. Und auch das zeichnet ein ‚Opernhaus des Jahres‘ aus: Dass Intendant Heribert Germeshausen auch Produktionen, die keine Kassenschlager sind, große und opulent macht […]. Im Publikum saßen auch internationale Gäste, die schon für die Gala der ‚Oper! Awards‘ Montagabend angereist waren. Sie sahen, wie leistungsfähig die Oper Dortmund ist und wie verdient der Titel ‚Bestes Opernhaus‘ ist.“
„There were many excellent performances from the artists, not least from the conductor, Olivia Lee-Gundermann, who produced an energetic and rhythmically strong reading from the Dortmund Philharmoniker, which superbly captured the forward momentum of the score and successfully brought out Adams’ imaginative textures. It was an impressive reading […].
Tenor Alfred Kim produced a bravura performance as Mao Tse-tung. He was vocally secure and assertive, intelligently accented his voice with emotional and colorful inflections, and delivered a strong characterization.
In what was a strongly defined portrait, soprano Irina Simmes played a dignified, caring and feisty Pat Nixon.
Baritone Daegyun Jeong produced a wonderfully detailed and nuanced portrait of Chou En-Lai, whose gravitas and inner dignity increasingly revealed themselves as his character moved from youth into old age. His singing has a wonderful clarity, his phrasing is precise, and his ability to express his character’s emotional states, the meaning of his words, and reveal his multi-leveled personality was exceptional, all of which was neatly crystallized in his monologue, ‘All patriots were brothers once.’
In what was a superbly sung performance that oozed quality, soprano Hye Jung Lee produced a compelling portrait as Madam Mao, Chiang Ch’ing. She cut a commanding figure, dominating the stage with what amounted to an almost sinister presence. The role has a high tessitura, for which Lee’s bright, steely, versatile voice was perfectly suited.
Bass-baritone Morgan Moody’s portrait of Henry Kissinger was exceptionally well-crafted, presenting him as a stiff, aloof conservative, appalled by the decadent behavior of the young Mao and his court.
This production had so much to offer: Berger’s reading was entertaining and insightful, Lee-Gundermann’s musical leadership was dramatically sensitive and thoroughly engaging and the cast produced compelling performances.“
„Besonders da ziehen Sarah-Katharina Karl mit der Bühne, zu der die Videos von Vincent Stefan Erhebliches beitragen, und Alexander Djurkov Hotter mit seinen Kostümen, die auf modischen und personellen Wiedererkennungseffekt setzen, alle Register.
Neben den Protagonisten und dem mit einem Projekt-Extrachor aufgerüsteten Opernchor des Hauses […] kommt in dem Falle noch ein von Mark Hoskins einstudiertes Senior*innentanztheater hinzu – die Damen und Herren machen ihre Sache wirklich gut und mischen den eher glatten Showeinlagen von nachempfunden roter Pekingoper und flacher US-Revue eine Prise von witzigem, sozusagen handgemachtem Als-ob-Theater bei. Es macht Spaß zu sehen, wie da die altgewordenen Heroen der Zeitgeschichte sich lange nach ihrer großen Zeit im Altersheim versammeln.
Wirklich interessant wird es, wenn Pat Nixon den Chinesen etwas vom American Way of Life erzählt, bei imaginierten Blick der Miss Liberty nach innen ins eigen Land, dann aber ein wiederauferstandener, sprichwörtlich Unbekannter Soldat die zuckersüße Idylle zertritt oder das reaktionäre Frauenbild eines patriarchalischen Wohlstandskapitalismus aufblitzt.
Musikalische Präzision und Balance mit dem Ensemble gelingt der Dirigentin Olivia Lee-Gundermann im zweiten Teil noch besser als im ersten.
Die Solisten singen und spielen durchweg auf einem beeindruckenden Intensitätsniveau. Das gilt besonders für Petr Sokolov und Irina Simmes als Richard und Pat Nixon sowie Morgan Moody als deren Begleiter Henry Kissinger. Aber auch für die Chinesen: Alfred Kim als Mao und Daegyun Jeong als Chou En-lai sowie Hye Jung Lee als dessen Frau spielen dabei sogar virtuos mit der Wiedererkennbarkeit ihrer historischen Vorbilder. Auch alle weiteren Solisten und die Choreografie der Massenszenen (durch Gabriele Bruschi) rechtfertigen am Ende den einhelligen Beifall für eine beachtliche Kunstanstrengung der Oper Dortmund!“
„Das Ganze endet in einem Altersheim, wo zum Beispiel Karl Marx und der Papst miteinander turtelnd über die Bühne schleichen, oder wo Margot und Erich Honecker ‚Freundschaft‘ ins Publikum rufen. Das Ganze finde ich sehr witzig und auch teilweise sehr unterhaltsam.
Nach der Pause hatte ich den Eindruck, dass die Dirigentin Olivia Lee-Gundermann das sehr gut im Griff hatte und auch mit dem Gesangsensemble und dem Chor durchaus Feinheiten rausholte. […] Ich finde, dass die Oper Dortmund da eine sehr gute Leistung und ein wirkliches Ding gestellt hat.“
„Sie hören schon […], wie haargenau die Sängerinnen und Sänger und das Orchester aufeinander hören und miteinander musizieren müssen und das ist vor allen Dingen im zweiten Teil des Abends hervorragend gelungen.
Nach der Pause wird [alles] deutlich feiner und es gibt auch immer wieder schöne Gags.
Wir werden drei Stunden lang blendend unterhalten.
Es ist eine gewaltige Leistung, die dieses Haus stemmt.“
„Mit der Oper ‚Nixon in China‘ bietet Dortmund großartige Musik und Gesangsleistungen.
Berger reichert clever feministische Haltung mit unterhaltsamem Sarkasmus an. Es gelingt ihm, bildmächtig zu unterhalten und zugleich Denkimpulse zu senden […].
Gelb war im chinesischen Kaiserreich Herrscherfarbe, die Kleiderwahl kann wieder auf imperiale Frechheit hindeuten, oder alternativ auf die üble Praxis, Frauen als Hausgöttinnen auf ein Podest zu stellen und ihnen sonst keine Macht zu gestatten. Solche Ambivalenzen sind klug, machen Spaß und fügen sich in die Revueoptik.
Musiziert wird ganz hervorragend. Unter Leitung von Olivia Lee-Gundermann klingt Adams‘ dramatisch aufgepeppter Minimal-Music-Sound luxuriös. Die Sänger überzeugen durchweg, von Sokolovs Nixon bis zu Irina Simmes‘ Pat, von Morgan Moody, der sich als Kissinger stets über seine Rolle zu belustigen scheint, bis zu Alfred Kims selbstbewusstem Mao. Besonders fallen Daegyun Jeong als sich zu Großem aufschwingender Chou En-lai auf und Hye Jung Lee als Madame Mao, die das Finale des zweiten Aktes überstrahlt und im dritten intim leuchtet.“
„Dortmunds Oper zeigt John Adams‘ Oper ‚Nixon in China‘ als opulente Revue.
Wenn die Staatspräsidenten der USA und Chinas aufeinandertreffen, ist Spannung garantiert. […] John Adams‘ Oper ‚Nixon in China‘ (1987) ist jetzt an Dortmunds Oper zu sehen – mit einem Aufwand, der die Ressourcen des Hauses restlos ausschöpft und durch das NRW Juniorballett und ein Senior*innentanztheater noch getoppt wird.
Olivia Lee-Gundermann, 2. Kapellmeisterin des Hauses, leistet mit den Dortmunder Philharmonikern gute Arbeit. […] Nicht minder exakt trat der Opernchor in Erscheinung. Auch mit der Besetzung der zehn Solo-Partien unterstreicht die Oper Dortmund ihre exzellente Ensemblearbeit. Petr Sokolov stellt Nixon mit markantem Bariton als smarten, später ernüchterten Yankee dar, Irina Simmes, dessen Gattin, als eine empathische, stimmlich fein nuancierende Frau. In der Rolle Maos erweist sich Alfred Kim als wandlungsfähiger Charaktertenor und Hye Jung Lee als Maos Gattin bewältigt die akrobatischen Höhenflüge der virtuosen Partie mühelos. Begeisterter Beifall für eine eigenwillige und unterhaltsame Produktion […].“