Ballett • Oktober 2022 bis Januar 2023

Romeo und Julia

Dortmunder Erstaufführung • Ballett von Jean-Christophe Maillot • Musik von Sergej Prokofjew

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(c) Leszek Januszewski

Romeo und Julia

  • In der Audioeinführung gibt Ihnen Gast-Dramaturgin Caecilia Brenninkmeyer einen kurzen Einblick in Romeo und Julia von Jean-Christophe Maillot. Eine Einführung in Live-Version können Sie 45 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben. 

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Zwei junge Menschen sind tot. Dabei wollte ein Mönch doch nur das Beste für die beiden!

Aus ungewöhnlicher Perspektive beleuchtet Jean-Christophe Maillot die Lovestory aller Lovestorys neu und inszeniert das Verhängnis als Selbstbefragung von Pater Lorenzo: Er hat sich nämlich den Plan ausgedacht, wie die Liebenden, die keine sein dürften, trotz aller Widrigkeiten dennoch zusammen kommen können. Er hat den Schlaftrank gebraut, unter dessen Einfluss ein jeder Julia für tot hielt. Selbst Romeo!

1996, drei Jahre, nachdem er Direktor der Ballets de Monte-Carlo wurde, inszenierte der Starchoreograf seine Version des Ballettklassikers, so ungemein vital und abseits jedweder interpretatorischen Konvention, dass das seither vergangene Vierteljahrhundert spurlos an dem choreografischen Meisterwerk vorübergegangen ist.

Zur betörend-eruptiven Musik von Sergej Prokofjew entwickelt Maillot eine Choreografie, die der großen Tanzgeste ebenso Spielraum bietet wie der tiefenscharfen Charakterzeichnung.

Die blutige Fehde zweier rivalisierender Familienclans im Verona der Renaissancezeit bildet den Rahmen für die ungemein heutige introspektive Tragödie zweier junger ungeduldiger Herzen. Ihr Nährboden sind falsch verstandene Ehrbegriffe, voreilige Liebesschwüre und – die allerbesten Absichten.

„Ein Stück makelloser Schönheit.“  (L'Obs/nouvelobs.com)

„Jugendliche Energie!“  (Dancing Times)


Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Absolvent*innen-Förderung DIS-TANZ-START des Dachverband Tanz Deutschland.

Gesamtbesetzung

Musikalische Leitung Olivia Lee-Gundermann, Gabriel Feltz, Motonori Kobayashi
Choreografie, Inszenierung Jean-Christophe Maillot
Bühnenbild Ernest Pignon-Ernest
Kostüme Jérôme Kaplan
Lichtdesign Dominique Drillot
Einstudierung Giovanna Lorenzoni, George Austen Oliveira, Bruno Roque Ferreira

 

 

 

 

 

 

 

 


Aufführungsrechte: Musikverlag Hans Sikorski GmbH, Berlin

Meinungen

Kritiken und Pressestimmen

Ruhr Nachrichten

„Und zu den Verdiensten des Intendanten gehört es seit 2003 nicht nur, wunderbare eigene Kreationen in Dortmund zur Uraufführung zu bringen und eine fantastische Compagnie zu formen, die seit fast zwei Jahrzehnten für das ,Ballettwunder Dortmund‘ steht.

Das Publikum im Dortmunder Opernhaus, in dem am Samstagabend nur wenige der 1200 Plätze frei blieben, feierte die Premiere dieses grandiosen Abends enthusiastisch. Dieses ,Romeo und Julia‘-Ballett gehört zu den schönsten Tanz-Abenden, die in Dortmund zu sehen waren.

Alles ist an diesem Abend herausragend: Die tollen Tänzer, die auch mimisch hervorragend sind und wirkliches Tanztheater bieten. […] die Choreografie, die so wunderbar detailverliebt ist und klassischen Spitzentanz mit raffinierten Schrittfolgen und Bewegungen verbindet.

Und schließlich ist auch die musikalische Begleitung ausgezeichnet. [Olivia Lee-Gundermann] gab einen glänzenden Einstand, ließ Prokofjews Musik aus dem Graben differenziert klingen und schuf schöne Kontraste zwischen federleichten Klängen, die Prokofjew als russischen Mozart zeigen, und den kraftvoll herausgespielten Kampf- und Tragödienszenen und der eindrucksvollen Todesprozession an Julias Totenbett.

Filip Kvačák und Sae Tamura sind als Romeo und Julia ein Traumpaar. […] Diesen Tybalt, Julias Cousin und Mörder von Romeos Freund Mercutio, tanzte Javier Cacheiro Alemán mit riesengroßer Energie. Die Kontrastfiguren dazu waren Lady Capulet (Isabelle Maia) und Julias Amme, die Giuditta Vitiello sehr temperamentvoll und mit lustvollem Spaß an den komödiantischen Einlagen über die Bühne wirbeln ließ.

Denn auch das hat dieser Abend gezeigt: Weniger Publikumsinteresse und halb volle Säle gibt es nicht, wenn Qualität geboten wird.“

17. Oktober 2022
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)

„Den ungewöhnlichen Blick auf Shakespeares Tragödie mit dem berühmtesten Liebespaar der Weltliteratur wagt Jean-Christophe Maillot.

So wurden Tänzer und Team nach der Premiere im fast ausverkauften Opernhaus mit Ovationen gefeiert.

In dieser Inszenierung (Bühne: Ernest Pignon-Ernest) dominieren coole Designs mit Wolkenbildern und weißen Schiebe-Wand-Elementen, zwischen denen das Liebespaar, ihre Familien und Freunde ihre Bahnen ziehen.

Zum Erfolg tragen Dortmunds Philharmoniker bei: Unter dem feinnervigen, zupackenden Dirigat von Olivia Lee-Gundermann erlebt man einen aufwühlenden Prokofjew, reich an dramatischer Spannung wie lyrischem Schmelz.“

17. Oktober 2022
Westfälischer Anzeiger

„Maillot will Erwartungen brechen, so ist ein intensiver Ballettabend entstanden […].

Die Gelegenheit sollte man ergreifen, zumal die neue Kapellmeisterin Olivia Lee-Gundermann einen mitreißenden Einstand mit den Dortmunder Philharmonikern gibt.

Wo Tybalt (Javier Cacheiro Alemán als finsterer Kraftprotz), Mercutio (liebenswert frech: Márcio Barros Mota) und Benvolio (Joshua Green) aufeinandertreffen, fliegen Fäuste, setzt es Tritte.

Der Tanz kommt noch einmal zwischen Julia und dem Pater Lorenzo zur Entfaltung. […] Es ist ein Höhepunkt dieses Balletts, in den Sae Tamura und Simon Jones all die Trauer über das elende Schicksal legen.“

18. Oktober 2022

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