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„Als abgedreht-grelles Spektakel hat Shari Asha Crosson, die auch die Bühnenfassung und das Sounddesign besorgt hat, die queere Beziehungskomödie inszeniert. Gespielt wird in der poppig-bunten Ausstattung von Lorena Díaz Stephens, deren Bühne von einer pinkfarbenen, drehbaren Treppe dominiert wird.
Das humorvoll inszenierte queere Beziehungschaos und das engagierte Spiel des Quartetts feierte das Premieren-Publikum mit Ovationen im Stehen.“
„Shari Asha Crossons Fassung feierte im Studio am Schauspiel Dortmund eine bejubelte Uraufführung.
Das Bühnenbild ist so simpel wie elegant gelöst: alles spielt um und auf einer breiten drehbaren Treppe – als ausweglose Hochhausdachinsel, da kann es nicht nur schwindelig werden, man könnte auch fallen (gelassen werden). Oder das drehbare Treppenelement als Zentrum des verdrehten Beziehungsknäuels, oder als eine Präsentationsplattform für die vier als witzig charakterisierten Kandidat*innen der RTL-Dating-Show Princess Charming (…)
Richtig greifbar und zu eigenen Figuren auf der Bühne werden sie durch die vier Darsteller*innen, die die ganze Aufmerksamkeit des Publikums im Studio komplett auf sich ziehen und den Abend spielend tragen.
Crossons Textfassung schafft eine eigene Chronologie und die Inszenierung spiegelt Klischees gegenüber Beziehungsrollenbildern vor allem mit Humor, bricht mit dem RTL-Dating-Show-Charakter.
Crossons Inszenierung tut so gut, weil sie witzig ist und trotzdem feine Beziehungsmuster freilegt, weil sie gesellschaftlichen druck abbaut. Dogmatische Glaubenssätze, auch aus manchen queeren Bubbles, die Yaghoobifarah in ‚Schwindel‘ aufdröselt, werden in Dortmund auf der Bühne zur selbstironischen und willkommenen Unterbrechung aus der Identitätskrise.“
„Mit Karikatur und Dekonstruktion wird in ‚Schwindel‘ auf einer eindrucksvollen Bühnenkonstruktion (eine knallpinke Treppe und ein drehbares, hellgelbes Gerüst in Herzform) humorvoll und ironisch die Thematik von Begierde, Liebe, Sehnsüchten, Körperbewusstsein, Unsicherheit, Verlust- und Bindungsängsten in all ihrer Komplexität dargestellt.
Die Schauspieler*innen versetzten sich eindrucksvoll und mit großer Spielfreude in die unterschiedlichen Charaktere.
Ein erfrischender, oft derber und direkter Beitrag der jungen Theatergeneration, der einen differenzierten Diskurs um Queerness, den politischen Körper und menschliche Beziehungen anstößt.“
„Der Saal hat auch während der Aufführung schon jede Pointe sehr dankbar mitgenommen, viel gelacht, ist mitgegangen mit den Figuren, mit den Schauspielenden auf der Bühne. Und am Ende gab es wirklich auch Fußgetrampel, Standing Ovations und lauten Applaus. Ein voller Erfolg, würde ich sagen.
Und ich hatte auch den Eindruck, dass das für die queere Community wirklich so ein Hit werden kann, dass sich das viele ansehen werden, dass sich das so über Mund-zu-Mund-Propaganda auch verbreiten wird, dass das ein echt witziger Abend ist.
(…) und das Ganze dann aber natürlich nicht einfach so als eine Szene aneinander geklatscht, sondern da ist eine ganz schöne Idee von Shari Asha Crosson dabei gewesen, und zwar hat sich jetzt diesen Roman, der ja etwas leiser ist als diese Bühnenversion, in eine Art Reality-Format überführt.
Und so entwickelt sich das Ganze zu einem sehr heißen, sehr lauten und auch wirklich stark mit Sexualität spielenden 80-minütigen Theaterquickie.
Es ist so eine knackige Komödie, als Kammerspiel, die viele gute Ideen hat und die auch wirklich mit einem sehr engagiert spielenden Ensemble Spaß macht.
(…) es (war) wirklich unterhaltsam und schnell und knallig und queer und gut.“