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„Da inszeniert der Chinese Xin Peng Wang ein Spektakel mit sowohl ballettösen Spagatsprüngen als auch Kinoblockbuster-Referenzen – passt! Und der Rumäne Edward Clug choreografiert ein abstraktes Ritual mit zeitgenössischem Tanz – passt sowieso.
Großartig, wie der Dortmunder Ballettdirektor sein Ensemble auch in der Corona-Zeit in Topform hält, gerade auch die Männer. Nur so kommen international tourende Stars mit längst akklamierenden Produktionen in die Ruhrgebiets-Metropole.
Diese clever zwischen Abstraktion und Theatralik balancierende Auseinandersetzung mit einem Menschheitsthema sollte man nicht verpassen. Zweimal Strawinsky, zweimal finstere Wucht im modernen Look. Auf nach Westfalen!“
„Dieser Moment, in dem Choreograf Edward Clug in der Mitte von ‚Le Sacre du Printemps‘ Wasser aus großen Fontänen unter dem Bühnenhimmel auf die zwölf Tänzer schütten lässt, ist gewaltig. Als Zuschauer hält man die Luft an (…).
[Sie bringen] diesen einst so skandalösen Meilenstein der Ballettgeschichte mit einer riesigen Hingabe, Virtuosität und Leidenschaft auf die nasse Plastikmatte. (…)
Sae Tamura tanzt das Opfer, das in dieser Wasserschlacht noch mehr als alle anderen zum Spielball der Leidenschaft wird, mit einer fantastischen Intensivität. Die Körperbeherrschung und der Mut dieser Tänzerin sind außergewöhnlich. (…)
Das ist echtes Tanz-Theater oder mehr: Theater, das von der spielerischen Grazie des Balletts lebt. (…)
Die Dortmunder Philharmoniker zeigen unter Leitung von Motonori Kobayashi im Graben beides: brachiale, kraftvolle Rythmik, in ‚Sacre‘ und spielerische Eleganz in ‚Petruschka‘. Ein Abend der Kontraste, den sich Ballettfreunde nicht entgehen lassen sollten.“
„Zu erleben ist ein Abend mit zwei musikalisch starken Ballettstücken und zwei zugleich überaus kreativen Auseinandersetzungen mit den großen, gleichwohl knapp und konzentriert gefassten Werken. (…)
[Es] entsteht aufgrund der cineastischen Einfärbung eine spannende Gratwanderung zwischen Realität und Fantasie. Vorzüglich getanzt von Javier Cacheiro Alemán als Petruschka, Simon Jones als elegant-kalter Chef, Amanda Viera als anmutiges Mädchen und Márcio Barros Mota als Polizist.
Körper gleiten wie Schwäne über den Wasserfilm. (…) Hervorzuheben ist Sae Tamura als Opfer, das sich nur widerwillig mit seiner Bestimmung abfindet.
Begeisterter, lang anhaltender Beifall für einen spannenden, hochwertigen Ballettabend.“
„Der fantastische Tänzer Javier Cacheiro Alemán tanzt über die Bühne. Ein queerflippiger Sonderling, den erst die Gewalt der Gesellschaft zum Gegner macht. (…) Xin Peng Wang mixt in seinem ‚Petruschka‘ wild die Stile: Clubbing mit Ballett, Folklore und Marionettentanz mit Urbandance. (…)
Zweimal Strawinsky, zweimal finstere Wucht im modernen Look. Das sollte man nicht verpassen.“
„In einer beeindruckenden Szene (…) kreiseln die Frauen um ihre Partner, rücklings im Wasser, die Blicke nach oben gerichtet. Ein ungeheuer starkes Bild für die Spannung aus Zusammenhalt und Zwang, sie soziale Bindung ausmacht. (…)
Starker Jubel für Sae Tamura und für die Dortmunder Company, die in ‚Strawinsky!‘ wieder einmal gezeigt hat, dass sie zu Recht für starke Gruppenauftritte gefeiert wird.“
„Der Kubaner Javier Cacheiro Alemán tanzt in verwegen-melancholischer, auch schelmisch-skeptischer Manier den Titelhelden. (…) Der Polizist, von Márcio Barros Moto kampfgeil-grandios getanzt, ist dem Chef hörig.
Das ist so rührend und sympathisch, so wahrhaftig und auch theaterwirksam, dass Xin Peng Wang sich einmal mehr als hochrangiger Ballettschöpfer profiliert. Der zweite Teil des Abends besticht ebenfalls. (…)
Die glitschige Bühne wird zur Spielfläche für exzellente Paartänze. Da drehen sich die Mädchen schier endlos auf dem Po sitzend um ihre eigene Achse. Oder die Jungs ziehen sie wie Schiffchen durch die Flut. (…) Die Ovationen im Stehen bei der Premiere am Freitag sprachen für sich.“