Ballett • Dezember 2021 bis Januar 2023

Strawinsky!

„Petruschka“ von Xin Peng Wang und „Le Sacre du Printemps“ von Edward Clug • Musik von Igor Strawinsky

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Strawinsky!

Strawinsky: Videoeinführung

„Unsterblich ist man erst, wenn eine kulinarische Köstlichkeit nach einem benannt wird“, mokierte sich das populärste unter den Enfants terribles des 20. Jahrhunderts zu Lebzeiten.

Zwar ist ihm bislang keine Speise und auch kein Whisky (sein Lieblingsgetränk) gewidmet, doch ein Ehrenplatz im Pantheon des Tanzes sicher. Im Lauf seiner bewegten Karriere von den einen vergöttert, von den andern verdammt, entschied er für sich: „Kinder und Tiere verstehen meine Musik am besten.“

Im 50. Todesjahr Strawinskys: ein Tanzfest, ausgerichtet von zwei Künstlerpersönlichkeiten, die das internationale Ballettleben nachhaltig prägen. Starchoreograf, Bewegungspoet und Tanzberserker Edward Clug, dem Dortmunder Publikum mit seiner Kreation Hora in bester Erinnerung, präsentiert seine gefeierte Kreation Le Sacre du Printemps.

Dortmunds Ballettintendant Xin Peng Wang gestaltet zusammen mit dem renommierten Bühnenbildner und Videodesigner Hartmut Schörghofer, gefeiert für seinen digitalen Ring des Nibelungen in Budapest, in kongenialer Verschränkung von Choreografie und Digitalität das Meisterwerk Petruschka.

„Clug mit seinen Regieeinfällen und seinem nonkonformistischen Bewegungsrepertoire: moderne Tanzstücke, wie sie im 21. Jahrhundert Standard sein sollten – und doch so selten sind.“ (Wiener Zeitung)

„Clugs Sacre ist spektakulär!“ (Aargauer Zeitung)


Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Absolvent*innen-Förderung DIS-TANZ-START des Dachverband Tanz Deutschland.

Gesamtbesetzung

Le Sacre du Printemps (Dortmunder Erstaufführung)
Opfer Sae Tamura, Manuela Souza
Damen Yingyue Wang, Amanda Vieira, Konami Omachi, Paulina Bidzińska, Emma Grace Garrison, Daria Suzi, Giuditta Vitiello, Rion Natori, Giulia Gemma Manfrotto, Isabelle Maia
Herren Márcio Barros Mota, Lúcio Kalbusch, Matheus Vaz, Arthur Henderson, Filip Kvačák, Joshua Green, Simon Jones, Guillem Rojo i Gallego, Simone Dalè, Luigi Cifone, Maksym Palamarchuk, Francesco Nigro

Musikalische Leitung Gabriel Feltz, Motonori Kobayashi
Choreografie, Inszenierung Edward Clug
Choreografische Einstudierung Gaj Žmavc
Choreografische Assistenz Raimondo Rebeck
Bühnenbild Marko Japelj
Kostüme Leo Kulaš
Dramaturgische Betreuung (Dortmund) Ira Goldbecher
Lichtdesign Tomaž Premzl
Inspizienz Tilla Foljanty

Dortmunder Philharmoniker

Meinungen

Kritiken und Pressestimmen

tanz

„Da inszeniert der Chinese Xin Peng Wang ein Spektakel mit sowohl ballettösen Spagatsprüngen als auch Kinoblockbuster-Referenzen – passt! Und der Rumäne Edward Clug choreografiert ein abstraktes Ritual mit zeitgenössischem Tanz – passt sowieso.

Großartig, wie der Dortmunder Ballettdirektor sein Ensemble auch in der Corona-Zeit in Topform hält, gerade auch die Männer. Nur so kommen international tourende Stars mit längst akklamierenden Produktionen in die Ruhrgebiets-Metropole.

Diese clever zwischen Abstraktion und Theatralik balancierende Auseinandersetzung mit einem Menschheitsthema sollte man nicht verpassen. Zweimal Strawinsky, zweimal finstere Wucht im modernen Look. Auf nach Westfalen!“

03. Januar 2022
Ruhr Nachrichten

„Dieser Moment, in dem Choreograf Edward Clug in der Mitte von ‚Le Sacre du Printemps‘ Wasser aus großen Fontänen unter dem Bühnenhimmel auf die zwölf Tänzer schütten lässt, ist gewaltig. Als Zuschauer hält man die Luft an (…).

[Sie bringen] diesen einst so skandalösen Meilenstein der Ballettgeschichte mit einer riesigen Hingabe, Virtuosität und Leidenschaft auf die nasse Plastikmatte. (…)

Sae Tamura tanzt das Opfer, das in dieser Wasserschlacht noch mehr als alle anderen zum Spielball der Leidenschaft wird, mit einer fantastischen Intensivität. Die Körperbeherrschung und der Mut dieser Tänzerin sind außergewöhnlich. (…)

Das ist echtes Tanz-Theater oder mehr: Theater, das von der spielerischen Grazie des Balletts lebt. (…)

Die Dortmunder Philharmoniker zeigen unter Leitung von Motonori Kobayashi im Graben beides: brachiale, kraftvolle Rythmik, in ‚Sacre‘ und spielerische Eleganz in ‚Petruschka‘. Ein Abend der Kontraste, den sich Ballettfreunde nicht entgehen lassen sollten.“

06. Dezember 2021
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)

„Zu erleben ist ein Abend mit zwei musikalisch starken Ballettstücken und zwei zugleich überaus kreativen Auseinandersetzungen mit den großen, gleichwohl knapp und konzentriert gefassten Werken. (…)

[Es] entsteht aufgrund der cineastischen Einfärbung eine spannende Gratwanderung zwischen Realität und Fantasie. Vorzüglich getanzt von Javier Cacheiro Alemán als Petruschka, Simon Jones als elegant-kalter Chef, Amanda Viera als anmutiges Mädchen und Márcio Barros Mota als Polizist.

Körper gleiten wie Schwäne über den Wasserfilm. (…) Hervorzuheben ist Sae Tamura als Opfer, das sich nur widerwillig mit seiner Bestimmung abfindet.

Begeisterter, lang anhaltender Beifall für einen spannenden, hochwertigen Ballettabend.“

07. Dezember 2021
WDR 5 Scala

„Der fantastische Tänzer Javier Cacheiro Alemán tanzt über die Bühne. Ein queerflippiger Sonderling, den erst die Gewalt der Gesellschaft zum Gegner macht. (…) Xin Peng Wang mixt in seinem ‚Petruschka‘ wild die Stile: Clubbing mit Ballett, Folklore und Marionettentanz mit Urbandance. (…)

Zweimal Strawinsky, zweimal finstere Wucht im modernen Look. Das sollte man nicht verpassen.“

06. Dezember 2021
TZ Hamm

„In einer beeindruckenden Szene (…) kreiseln die Frauen um ihre Partner, rücklings im Wasser, die Blicke nach oben gerichtet. Ein ungeheuer starkes Bild für die Spannung aus Zusammenhalt und Zwang, sie soziale Bindung ausmacht. (…)

Starker Jubel für Sae Tamura und für die Dortmunder Company, die in ‚Strawinsky!‘ wieder einmal gezeigt hat, dass sie zu Recht für starke Gruppenauftritte gefeiert wird.“

07. Dezember 2021
Junge Welt

„Der Kubaner Javier Cacheiro Alemán tanzt in verwegen-melancholischer, auch schelmisch-skeptischer Manier den Titelhelden. (…) Der Polizist, von Márcio Barros Moto kampfgeil-grandios getanzt, ist dem Chef hörig.

Das ist so rührend und sympathisch, so wahrhaftig und auch theaterwirksam, dass Xin Peng Wang sich einmal mehr als hochrangiger Ballettschöpfer profiliert. Der zweite Teil des Abends besticht ebenfalls. (…)

Die glitschige Bühne wird zur Spielfläche für exzellente Paartänze. Da drehen sich die Mädchen schier endlos auf dem Po sitzend um ihre eigene Achse. Oder die Jungs ziehen sie wie Schiffchen durch die Flut. (…) Die Ovationen im Stehen bei der Premiere am Freitag sprachen für sich.“

07. Dezember 2021

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