Was das Nashorn sah ...
„Stellt euch einen Zoo vor, vor vielen Jahren, auf einem Berg – bombastischer Ausblick! Um den Zoo herum leben Menschen in einer Stadt, die allerdings nur aussieht wie eine Stadt.“ Denn in Wahrheit ist sie ein Gefängnis. In den hübschen Häusern dort wohnen die Gestiefelten, in den hässlichen die Gestreiften. Und rund um die hässlichen Häuser zieht sich ein summender, brummender Stacheldrahtzaun. Weil die Gestiefelten sich gut um die Tiere im Zoo kümmern, mischen die sich auch nicht in deren Angelegenheiten. Papa Pavian ignoriert den riesigen Schornstein, aus dem oft Flammen lodern, und verschließt die Nase vor dem unerträglichen Gestank. Und das Murmeltiermädchen hat einfach vergessen, was damals mit dem Nashorn passiert ist. Doch dann wird ein junger Bär in den Zoo eingeliefert, dem das alles sehr seltsam vorkommt. Er weigert sich wegzusehen und mischt sich ein.
Einen Zoo wie diesen gab es tatsächlich: neben dem Konzentrationslager Buchenwald. Aus der parabelhaften Perspektive der Tiere wirft Autor Jens Raschke einen Blick auf das Grauen des Holocaust und macht es damit für junge Menschen behutsam greif- und besprechbar. Denn es geht nicht allein um das aktive Gedenken dieses Teils deutscher Geschichte, sondern auch um die Frage: Welche Strategie des Umgangs wählen wir, wenn wir auf der anderen Seite des Zauns schreckliche Dinge beobachten? Sind wir Bär oder Pavian? Komponist Edzard Locher vertont dieses mehrfach ausgezeichnete Theaterstück für Stimme und Perkussion.
Im Anschluss an jede Vorstellung gibt es ein Nachgespräch mit Beteiligten der Produktion.
Weitere Vorstellungen Di, 18.11.25, 11:00 Uhr • Fr, 21.11.25, 11:00 Uhr • Mi, 03.12.25, 11:00 Uhr • Mi, 21.01.26, 11:00 Uhr • Do, 05.02.26, 11:00 Uhr • Fr, 15.05.26, 12:00 Uhr • Mi, 17.06.26, 11:00 Uhr
Die Vorstellung am 15.05.2026 findet im Rahmen des Wagner-Kosmos VII statt.
Die Vorstellung am 17.06.2026 findet im Rahmen des Beyond Opera 26-Festivals statt.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.