Willkommen und selam aleykum bei der Stadtdramaturgie!
Ein Ort, an dem Schauspiel und Stadt sich auf unterschiedlichste Art begegnen können, auch außerhalb des Theaters. Radikal freundlich und radikal böse. Wir laden die gesamte Stadtgesellschaft ein, neue, kürzere, aufregende Wege ins Theater mit uns zu suchen. Oder wir drehen die Richtung um, indem das Theater in die Stadt geht. Denn die Beziehung und Verbindung der Stadtdramaturgie mit der Stadt, den Akteur*innen und Partner*innen ist kein einseitiges Unterfangen. Es muss nicht immer Theater im eigentlichen Sinne sein. Ein freundliches
Lächeln, ein heißer Kaffee, eine Führung hinter die Kulissen des Theaters oder ein Beschwerdebrief sind auch möglich. Aus diesem „Geben und
Nehmen“ entstehen Räume der Teilhabe und ein angenehmes Wir-Gefühl.
In unseren etablierten Formaten versuchen wir mit viel Herzlichkeit und manchmal einem Çay eine Gesprächsbrücke zu den Leben der Dortmunder*innen zu bauen. Und wir fragen uns, wie wir die Kategorien und Vorurteile, die uns immer noch trennen, endlich überwinden können. Kübra Gümüşay schreibt dazu in Sprache und Sein:
„Individualität
Komplexität
Ambiguität
Makel
Fehler
Alle diese Dinge sind Privilegien. Individualität, Komplexität, Ambiguität, Makel und Fehler sind natürlich eigentlich keine Privilegien. Sie gehören zum Menschen dazu, ohne sie kann ein Mensch nicht sein. Und doch werden sie Menschen, die von der Norm abweichen, nicht zugestanden. So wird, was einen Menschen in seinem Facettenreichtum ausmacht, zu einem Privileg. Für diejenigen, die inspiziert werden, die benannt werden, die eingesperrt sind in den Definitionen der Benennenden: Die jüdische Frau. Der Schwarze Mann. Die Frau mit Behinderung. Der Mann mit Migrationshintergrund. Die muslimische Frau. Der Geflüchtete. Die Homosexuelle Die trans Frau. Der Gastarbeiter.”
Aber es gibt die Möglichkeit, aus diesen Kategorien auszubrechen, indem man seine eigene Geschichte erzählt. Die Theaterbühne ist ein perfekter Ort des Erzählens und des Gehörtwerdens. Wir laden euch ein, diesen Ort immer wieder neu und anders zu entdecken.