Philharmoniker

Howard Griffiths

Dirigent (Gast)

Howard Griffiths wurde 1950 in England geboren und studierte am Royal College of Music in London. Seit 1981 lebt er in der Schweiz. In zwei Städten hat Griffiths als Chefdirigent besonders tiefe Spuren hinterlassen: in Zürich als Künstlerischer Leiter des Zürcher Kammerorchesters von 1996 bis 2006 und danach von 2007 bis 2018 in Frankfurt/Oder als Generalmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt, das in dieser Zeit eine bemerkenswerte künstlerische Entwicklung durchlief. Unter anderem setzte das Staatsorchester unter Griffiths‘ Ägide große, grenzüberschreitende Education-Projekte um, an denen über viele Jahre tausende junge Menschen aus Deutschland und Polen mitwirkten. Für seine künstlerische Leistung und sein gesellschaftliches Engagement während dieser Zeit wurde Griffiths mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt.

In seiner langen Karriere hat Howard Griffiths weltweit als Gastdirigent am Pult vieler führender Orchestern vor allem in Deutschland, England und der Schweiz gestanden und dabei mit zahleichen berühmten Solist*innen von Maurice André bis Thomas Zehetmair musiziert. Howard Griffiths engagiert sich regelmäßig für zeitgenössische Musik und arbeitete eng mit Komponistinnen und Komponisten wie Sofia Gubaidulina, George Crumb, Arvo Pärt, Mauricio Kagel und Hans Werner Henze zusammen. Eine langjährige, besonders produktive Arbeitsbeziehung verbindet ihn mit Fazıl Say, dessen Istanbul-Sinfonie von Griffiths uraufgeführt wurde.

Mehr als hundertfünfzig CD-Aufnahmen bei bekannten Labels zeugen von Howard Griffiths’ breitem künstlerischen Spektrum, seiner Neugier und Entdeckerfreude. So hat er etwa Werke von zeitgenössischen schweizerischen und türkischen Komponisten ebenso aufgenommen wie zahlreiche vernachlässigte Kompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, viele davon in Ersteinspielungen. Zu dieser Gruppe zählen Aufnahmen von mehr als 40 Sinfonien von Zeitgenossen Beethovens und aus der frühen Romantik, wobei insbesondere seine Gesamtaufnahme der acht Sinfonien des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries von der Kritik weltweit großes Lob erhalten hat.

Seit 2020 arbeitet Griffiths an einem Mammut-Aufnahmeprojekt: einem auf 17 CDs angelegten Aufnahmezyklus mit allen Instrumentalkonzerten Mozarts mit ausgewählten jungen Solist*innen, zu denen bei den Klavierkonzerten Nr. 15 bis 17 auch Claire Huangci gehört. Howard Griffiths dirigiert neben Thomas Zehetmair und Christian Zacharias nahezu alle Aufnahmen dieser Reihe und leitet dabei überwiegend das Mozarteumorchester Salzburg und das ORF Radio Symphonieorchester Wien. Das Mozart-Projekt ist nur eins der vielen Beispiele das Engagement, mit dem sich Griffiths für die Förderung besonders begabter Nachwuchs-Solisten und -Solistinnen einsetzt.