(c) Carolin Seeliger
Schauspiel

Magda Korsinsky

Choreografin

Magda Korsinsky ist bildende Künstlerin und Choreografin, Kunst- und Tanzvermittlerin. In Prag geboren, studierte sie Bildende Kunst an der UdK Berlin, der ENSBA Paris und der AVU Prag sowie Kunstpädagogik an der UdK Berlin und absolvierte die Weiterbildung Seneca Intensiv in Tanzpädagogik im Dock 11. 2012 schloss sie ihr Choreografiestudium am HZT Berlin ab.

Ihre bildnerischen Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, unter anderem in der Galerie Dengler und Dengler in Stuttgart, im Kunsthaus Dresden, bei Savvy Contemporary e. V., im Haus der Geschichte Wien und in der Bundeskunsthalle Bonn. Ihre choreografischen Arbeiten wurden im ada Studio, Uferstudios, Maxim-Gorki Theater, in den Sophiensælen, am Theater Oberhausen, am Theater der Jungen Welt, am Theater an der Parkaue und am Ballhaus Naunynstraße aufgeführt.
Am Ballhaus Naunynstraße entstand 2014 Gazes that Matter, eine interdisziplinäre Arbeit, die sich mit der politischen Dimension von Blicken auseinandersetzt. 2014 folgte STRICKEN, ihre viel gezeigte mehrteilige, interdisziplinäre Arbeit über sechs Schwarze Frauen* und ihre Beziehung zu ihren weißen deutschen Großmüttern, die im Nationalsozialismus aufgewachsen sind. 2019 präsentierte sie dort PATTERNS, eine Performance mit zehn Schwarzen Frauen*, die Verhaltensmuster, Routinen und Gesten thematisiert. Ihre neueste Arbeit am Ballhaus Naunynstraße ist WERDEN, eine Auseinandersetzung mit Repräsentation und Vorbildern, die mit vier Schwarzen FLINTA*s im Rahmen der Tanzreihe Wie ich werde, wie ich sein will entstanden ist.

Magda Korsinsky lebt als Elternteil zweier Kinder in Berlin-Kreuzberg und erforscht in ihrer bildnerischen und choreografischen Arbeit zentrale Themen wie Identität, Selbstermächtigung und Empowerment sowie die komplexen Verflechtungen zwischenmenschlicher Beziehungen und die politische Dimension des Privaten. Ihre dokumentarisch-künstlerischen Ansätze eröffnen neue Perspektiven auf die Lebensrealitäten marginalisierter Menschen, wobei sie deren Prägungen aufzeigt, jedoch die Emanzipationen in den Vordergrund stellt.
Aus einer Schwarzen, intersektionalen, feministischen Perspektive arbeitend, recherchiert sie mit Performer*innen unterschiedlicher Disziplinen sowie Expert*innen des Alltags. Deren Wissen und Erfahrungen prägen den Entstehungsprozess ihrer Werke, fließen in die Proben ein und spiegeln sich auf der Bühne und im Ausstellungsraum wider.

Korsinsky überschreitet in ihren Werken bewusst die Grenzen einzelner künstlerischer Medien und Disziplinen, um mit ihrem transdisziplinären Ansatz vielschichtige Erzählungen zu schaffen, die soziale und persönliche Themen auf besondere Weise verbinden und den Raum für Reflexion und Dialog erweitern.
Ihre Arbeiten richten sich an ein diverses Publikum – von Erwachsenen bis hin zu einem jungen Publikum ab zwei Jahren – und bringen Menschen aller Altersgruppen, von Kindern bis Senior*innen, auf die Bühne. Sie verfolgt partizipative Ansätze, die Zugänge öffnen – sowohl in Bezug auf die Frage, wer auf der Bühne steht, als auch darauf, wer zuschaut. Dabei hinterfragt und gestaltet sie auch immer wieder die Publikums Situation neu, indem sie sich bemüht die klassische Zuschauendenrollen aufzulösen, um interaktive, gemeinschaftliche Erlebnisse zu schaffen.