Schlosserei made in DO
Schlosserei

Hier fliegen die Funken

Mit einer Werkstattgröße von 570 Quadratmetern (zuzüglich Zwischenlager, Lagerboden, Bürotrakt und Umkleiden) ist die Schlosserei nicht nur eine der größten Werkstätten des Theater Dortmund, sondern eine der größten und modernsten Schlossereien in der deutschen Theaterlandschaft. Pro Jahr werden hier ca. 6 Kilometer Schweißdraht verarbeitet, 120 m³ Schweißgas und 1.500 Schleifscheiben verbraucht und mehrere Kilometer Rohr und Flacheisen in verschiedenen Formen und Abmessungen eingelagert.
Ausgeübt und ausgebildet wird hier der Beruf des Metallbauers mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik (ehemalige Bezeichnungen sind Schlosser bzw. Betriebsschlosser). Rund 30-35 Menschen bewerben sich pro Jahr auf diesen Ausbildungsplatz, der entweder über die Stadt Dortmund ausgeschrieben oder über die Job Agentur im ASA-Flex-Modell gefördert wird. Neben Geschick zählen in erster Linie der Spaß und die Motivation, im Handwerk arbeiten zu wollen, um einen Ausbildungsplatz in der Theaterschlosserei zu ergattern.

Das Team der Schlosserei

Leitung Benjamin Rose Stellv. Leitung Louis Correia Team Frank Kalweit, Lutz Essfeld, Deniz Orakci, Pascal Thesen

Interview mit Benjamin Rose (Leitung Schlosserei)

Wenn ihr euren Beruf mit drei Worten oder drei Sätzen beschreiben müsstet, welche wären es?
Herzensangelegenheit. Feuer. Ein unverwechselbarer Geruch von Metall.

Was ist aus deiner Sicht die größte Besonderheit an eurem Job?
Das Verschmelzen von traditionellem Handwerk mit moderner Technik. Als Beispiel: Früher wurden Bauteile zusammengeschmiedet oder vernietet. Heute kennen und nutzen wir dafür verschiedenste Schweißverfahren. Eine weitere Besonderheit ist, dass wir hier in der Schlosserei die Konstruktionen liefern, die es überhaupt zum Teil erst ermöglichen, so große Bühnenbilder zu planen und zu realisieren.

Wenn ihr den Menschen nur eine einzige Sache, die ihr für das Theater Dortmund gefertigt habt, zeigen könntet – welche wäre es?
Ganz klar, der Ofen von Sweeney Todd mit dem obenstehenden Barbierstuhl. Zeitlich und vom Materialaufwand war dies eines der größten Bühnenbilder, die wir je gebaut haben. Allein an Profilrohr wurden von uns 1,2 km Rohr verarbeitet, um diesen riesigen Ofen zu fertigen.

Bei welcher Produktion habt ihr euch am meisten herausgefordert gefühlt und welche hat euch am meisten Spaß gemacht?
Am aufwändigsten und mit dem größten Materialverbrauch verbunden war, wie bereits erwähnt, Sweeney Todd. Ein Projekt, das zu den schwierigen und gleichzeitig auch spannenden gezählt hat, war das voll funktionsfähige Scherengitter für La Juive. Da niemand von uns damit Erfahrung hatte, war es ein echtes Herantasten – mit genauster Planung im Vorfeld und bei der Fertigung. Und es ist ein super Ergebnis geworden.

Auf welche Produktion der Spielzeit 2025/26 freut ihr euch mit Blick auf eure (Mit-)Arbeit am meisten?
Besonders wird Grease, da gibt es wieder großartige Teile zu fertigen. Und die Weihnachtsmärchen des KJT sind immer tolle Arbeit.