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„Für die vor Energie nur so vibrierenden Musiknummern steht dem Theater Dortmund ein ideales Ensemble zur Verfügung, da während der fordernden Gesangseinlagen auch noch mit elaborierten, schweißtreibenden Tanzeinlagen zu glänzen im imstande ist (…) Beispielhaft genannt seien die auch aus verschiedenen TV-Produktionen bekannte Patricia Meeden als Mimi, Lukas Mayer als Angel sowie die sich als Musetta-Pendant Maureen nicht schonende Bettina Mönch.
Der sehr kurzweilige, mitreißende Abende geht mit einer Zugabe und großem Jubel des schon während der laufenden Vorstellung euphorisierten und recht jungen Publikums zu Ende.“
„Mitreißend wirken die Ensemble-Szenen. Da zünden auch die Choreografien von Melissa King.
Und großartig ist der Cast in Dortmund. Patricia Meeden rockt ihre Rolle als Mimi mit einer Wahnsinns-Energie, verkörpert die HIV-infizierte Tänzerin als Sexbombe und reißt mit einer Power-Stimme alle von den Sitzen. Die hat auch Bettina Mönch als bisexuelle Performancekünstlerin Maureen (…).
Neben den HIV-Infizierten und Drogenabhängigen gibt es die Drag-Queen Angel (hinreißend performed von Lukas Mayer) (…).
Für das Opernpublikum lohnt es sich, ‚Rent‘ mal anzuschauen, weil das Musical wirklich ganz anders mit dem Stoff umgeht als die Oper. Die Musical-Zuschauer sollten unbedingt ‚La Bohème‘ sehen, um zu erleben, wie dicht Oper ist.“
„Wenn das Ensemble im kraftvollen Schluss-Song des Rock-Musicals ‚Rent‘ das Jetzt besingt, das allein zählt, und sich die Zuschauer mit dem letzten Ton zu nicht enden wollenden Standing Ovations erheben, dann kommt am Dortmunder Opernhaus ein brillantes Doppel-Projekt zu seinem triumphalen Abschluss.
Das grandiose, die Technik des Hauses wunderbar nutzende Bühnenbild (Jens Kilian) (…).
Die packende, zwischen Power-Rock, beseelten Balladen und ersten Punk-Anleihen pendelnde, an ‚Ohrwürmern‘ (‚La vie Bohème‘, ‚Seasons of Love‘) reiche Musik wird von einer fünfköpfigen Band exzellent umgesetzt, Choreographin Melissa King erweitert Mehmerts eindringliche Tableaus um großartige Chorus-Szenen. Und die Sänger/Darsteller sind einfach überragend. Lukas Mayer als Drag-Queen Angel Schunard oder Patricia Meeden (Mimi) stehen hier nur stellvertretend für ein Musical-Ensemble, wie man es vergleichbar seit langem nicht gesehen und gehört hat.“
„Keine schlechte Idee der Theatermacher in Dortmund, Puccini (die ‚klassische‘ Oper) und Larson (das knapp dreistündige Musical) innerhalb kürzester Zeit nacheinander zu präsentieren! Denn Larson bezieht sich ausdrücklich auf ‚La Bohème‘. Er macht eigentlich nichts anderes als sie zu aktualisieren. Und dies auf rundum überzeugende Weise.
Jedenfalls lebt und fühlt man mit, wenn die fünfköpfige Musical-Band (Dirigent: Jürgen Grimm) im halb hochgefahrenen Orchestergraben loslegt, die Darstellerinnen und Darsteller mit totaler Hingabe in ihre Rollen schlüpfen, sie regelrecht ausleben – und dabei durch die Bank ganz fantastisch singen! Die können einfach alles: Soul und Rock, Black Music, Latino Sounds und Tango, Folk Song und Soft Rock!
Spannend und interessant: Das Theater Dortmund bietet an zwei Termine (15. Oktober und 10. Dezember) beide Inszenierungen als Binge Watching an. Will heißen: erst die Oper, dann das Musical an einem Tag!“
„Das erste Lob nach der Premiere von Rent im Dortmunder Opernhaus haben die Bühnenbildner verdient, denn was da geboten wird, ist vom Feinsten.
Szenenapplaus für Patricia Meeden, die die drogenabhängige Mimi verkörpert, und David Jakobs als Roger, dem Mimi den Kopf verdreht. Sie singen famos, spielen mit großer Leidenschaft und leiden auf der Bühne, dass man nur mitleiden kann.
Neben Patricia Meeden und David Jakobs sticht vor allem Lukas Mayer als Drag-Künstler Angel hervor, der die Rolle mit viel Körpereinsatz lebt und in schrillen Klamotten seine ganz eigene Farbe ins Stück bringt.
Am Ende (…) erklingt ‚Seasons of Love‘ (…). Ein absoluter Ohrwurm. Dann springt das Publikum auf. Applaus für einen famosen Abend voller Gänsehaut-Momente!“
„Das Theater Dortmund schafft mit Gil Mehmerts Inszenierung einen vielschichtigen Musicalabend, in dem vor allem die homogene Cast brilliert, die wie ein Uhrwerk ineinandergreift.
Jede einzelne Rolle, egal wie klein, ist herausragend besetzt.
Patricia Meeden zeigt die volle Frauenpower und macht ‚Raus heut Nacht‘ zu einem absoluten Showstopper, in dem Sie gekonnt im wahrsten Sinne des Wortes auf Tischen tanzt.
Für die emotionalsten Momente des Abends sorgen aber Tom Collins (Alex Snova) und Angel (Lukas Mayer). Ihre Verliebtheit steckt an und in jedem Blick ist die Zuneigung der beiden zueinander zu spüren.
Mayers Angel gehört sowieso zu den interessantesten Charakteren des Abends. Die Drag-Queen ist exzentrisch, voller Liebe, laut und auch mal leise. (…) und die gesangliche sowie tänzerische Leistung Mayers ist enorm. Stückbedingt blüht Bühnenpartner Snova besonders im zweiten Akt noch einmal auf. Angels Beerdigung ist wohl der ergreifendste Moment der Show und erschüttert bis ins Mark (…).
Dabei zählt Amani Robinson als Joanne zu der stärksten Frauenrolle am Abend. Ihr rockiger Tenor, ihre Spielfreude und ihre Ausdrucksstärke reißen mit. Bettina Mönch steht dem aber in Nichts nach mit einer unheimlich exzentrischen, lauten Maureen, die doch ganz leise wird, wenn sie ihre Joanne vermisst.
Reichert verleiht dem Charakter eine wunderbare Sanftheit, die ihn durchs ganze Stück trägt und sogar trotz seiner Antagonisten-Rolle auf Anhieb sympathisch macht.
‚RENT‘ am Theater Dortmund ist gewagt, divers, oft düster und trotzdem voller Hoffnung. Neben seiner Diversität überzeugt das Stück mit starken weiblichen Hauptrollen, die man selten in dieser Menge und Vielschichtigkeit gemeinsam auf derselben Bühne findet. Die Cast im Zusammenspiel mit den cineastischen Bühnenbildern ist ein Erlebnis – hier fühlt sich alles an wie aus einem Guss. Dafür gibt es bei der Premiere zu Recht begeisterte Standing Ovations.“
„Die Besetzung und die musikalische Umsetzung lassen an diesem Abend keine Wünsche offen. (…) In ‚Rent‘ begeistert [Patricia Meeden] als drogenabhängige Mimi Marquez mit intensivem Spiel und atemberaubenden Tanzeinlagen.
Mayer (…) legt die Drag Queen sehr bewegend und gefühlvoll an. (…) Alex Snova gibt als Tom mit Mayer ein in jeder Beziehung überzeugendes Paar ab und spielt Toms Trauer über den Verlust des Geliebten intensiv aus.
Auch das Ensemble, das zusätzlich in die kleineren Rollen schlüpft, überzeugt stimmlich und darstellerisch auf ganzer Linie. Jürgen Grimm zaubert mit der vierköpfigen Band einen rockigen Sound aus dem Orchestergraben, der das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißt.
Das Theater Dortmund erweist sich erneut als großartiger Musical-Tempel. Den besonderen Reiz entwickelt die Produktion vor allem im direkten Vergleich mit ‚La Bohème‘ von demselben Regie-Team.“